Österreicher setzen bei Anlagen auf niedrige Zinsen – und verlieren bares Geld!

Inflation frisst zinsen der Geldanlage in Österreich auf

Die EZB-Leitzinsen sind derzeit auf einem Tiefstand. Sehr zur Freude von Kreditnehmern, die aktuell so günstige Zinsen für Darlehen erhalten wie selten zuvor. Die Kehrseite der Medaille trifft allerdings Kleinanleger und Sparer. Für Festgeld, Tagesgeld und andere Sparprodukte gibt es kaum noch Zinsen. Trotzdem schichten nur wenige Anleger ihr Geld in andere Finanzprodukte um, wodurch viel Rendite verloren geht. Die Verluste werden sogar noch größer, weil die Inflation wieder anziehen wird.

Inflation kurzfristig wieder über 1 Prozentpunkt

Die EZB und andere Institutionen haben die Inflationsprognose für 2018 angepasst. Die Werte von 1,2 Prozent (2017) und 1,5 Prozent (2018) sind immer noch relativ niedrig, aber schon deutlich höher als die aktuellen 0,1 Prozent. Für Anleger hätte schon dieser vermeintlich kleine Anstieg große Folgen.

Die effektive Rendite sinkt direkt um über 1 Prozentpunkt, die Renditen ziehen vor allem bei sicheren Anlageformen erst später nach. Wer beispielsweise für Festgeld 2 Prozent Zinsen erhält – was aktuell nur bei wenigen Banken möglich ist – würde bei einer Inflation von 1,5 Prozent effektiv nur 0,5 Prozent Rendite erhalten. Schließlich werden alle Produkte teurer, die von den Erträgen gekauft werden könnten.

Das Problem der Inflation kann nur umgangen werden, wenn Anleger auf andere, renditestärkere Finanzprodukte setzen. Das Problem: 35 Prozent der Österreich kennen den Leitzins gar nicht, laut der OeNB-Chefökonomin Doris Ritzberger-Grünwald „60 Prozent zeigen ein unverändertes Sparverhalten. Einige schichten um, in Sachanlagen, Gold oder Ähnliches“, so Grünwald weiter. Dennoch gingen den Österreichern pro Jahr hunderte Millionen verloren, weil sie nicht aktiv genug auf die niedrigen Zinsen reagierten.

Umgekehrte Entwicklung an den Finanzmärkten

In den Jahren 2008 und 2009 ging es an den Finanzmärkten rapide bergab. Seitdem haben sich die Aktienkurse jedoch mehr als erholt, was auch an den gesunkenen Leitzinsen lag. Es wurde viel Geld in die Märkte gespült, dass vor allem große Banken renditestark an den Börsen anlegten. Ein Blick auf die Entwicklung der großen Leitzinsen und des MSCI World Index (weltweiter Aktienindex mit mehr als 1.500 Werten) bestätigt dies.

Wer im Jahr 2009 einen MSCI World ETF gekauft hätte, könnte sich im Jahr 2016 über ein Plus von ganzen 70 Prozent freuen. Wer in Festgeld investiert hätte, käme nur auf einen Bruchteil der Rendite.

Welche Alternativen Anlageformen sollten Österreicher nutzen?

Es gibt gleich eine ganze Reihe von Finanzprodukten, über die an den Entwicklungen an den Finanzmärkten profitiert werden kann. Auch Sachanlagen oder Rohstoffe dienen als vergleichsweise renditestarke, aber dennoch sichere Alternative. Ein Überblick:

  • Aktien
    Einzelne Aktien bergen ein vergleichsweise hohes Risiko. Ein Blick auf die VW-Aktie zeigt etwa, dass hier einzelne Skandale dafür sorgen können, dass der Anleger viel Geld verliert. Zugleich bieten Aktien aber auch eine Chance, wenn sich die Unternehmenszahlen positiv entwickeln. Wichtig ist, das Kapital nicht immer nur auf ein einziges Wertpapier zu fokussieren. Diversifikation ist hier das Stichwort. Mindestens 5, besser 10 verschiedene Aktien sollten sich im Portfolio widerfinden, um zumindest für ein gewisses Maß an Risikostreuung zu sorgen.
  • Fonds
    Vor allem Kleinanleger haben nicht immer die Möglichkeit, mehrere Aktien zu kaufen. Ihr Kapital reicht dafür schlichtweg nicht aus. Abhilfe schaffen Fonds, die das Geld hunderter oder tausender Anleger sammeln und anschließend breit streuen. Fonds haben allerdings den Nachteil, dass sie vergleichsweise teuer sind. Besonders die hohen Ausgabeaufschläge sorgen dafür, dass sich die Investition in den ersten Jahren überhaupt nicht lohnen. Abhilfe kann ein Brokervergleich schaffen, denn einige Banken verzichten mittlerweile auf die hohen Provisionen.
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  • ETFs
    Prinzipiell sind ETFs ebenso aufgebaut, wie herkömmliche Fonds. Der Unterschied liegt darin, dass sich die Zusammensetzung eines ETFs nicht mehr ändert. Der Fonds wird passiv und nicht mehr aktiv verwaltet. Das spart enorme Kosten, erfordert vom Anleger aber ein gewisses Maß an Eigeninitiative.
  • Gold und Silber
    Auch Rohstoffe bieten die Möglichkeit, eine Rendite zu erwirtschaften. Diese entsteht allerdings ausschließlich über Kurssteigerungen und nicht durch Dividendenzahlungen. Sehr beliebt sind noch immer Silber und vor allem Gold. Der Vorteil: Beide Rohstoffe bieten einen gewissen Schutz vor Inflation. Zudem ist ein Totalverlust ausgeschlossen, weil Gold und Silber noch immer einen materiellen Wert haben.
  • Immobilien
    Seit Jahren explodieren nicht nur die Mieten, sondern auch die Immobilienpreise. Viele Österreicher schichten ihr Vermögen in Häuser und Wohnungen um, auch für die Zukunft sind weitere Wertsteigerungen nicht ausgeschlossen. Zudem ist die Anlageform natürlich sehr sicher, auch einer Immobilie wird niemals vollständig an Wert verlieren.

Wichtig ist, dass Anleger immer die Finanzprodukte wählen, die zu ihrer Lebenssituation passen. Immobilien lassen sich nur mit großem Aufwand schnell liquidieren, das Kapital ist in gewisser Weise gefangen. Dafür können sie beispielsweise zur Altersvorsorge genutzt werden. Bei Aktien, Fonds und ETFs sind kurzfristige Verkäufe zwar möglich, aufgrund von zeitweisen Kursschwankungen teilweise aber mit Verlusten verbunden.

Sollte ich komplett auf Tagesgeld und Festgeld verzichten?

Ganz klar: Nein. Beide Produkte bieten auch im Umfeld niedriger Zinsen noch immer einige Vorteile. Gerade die hohe Sicherheit spricht dafür, Geld bei Banken anzulegen. Tagesgeld eignet sich vor allem, um eine Notreserve aufzubauen. Zwischen zwei und drei Nettomonatsgehältern können hier aufbewahrt werden. Stehen kurzfristige Reparaturen, Renovierungen oder andere Ausgaben an, kann täglich über das Kapital verfügt werden, um die Rechnungen zu begleichen.

Die Festgeldanlage kann sich ebenfalls trotz vergleichsweise niedriger Zinsen rentieren. Oft bildet Festgeld die sichere Basis eines Portfolios. Es wird das Geld angelegt, das in der Zukunft definitiv benötigt wird und auf das nicht verzichtet werden kann. Beispielsweise kann in einigen Jahren ein Autokauf geplant sein. Festgeld unterliegt keinen Wertschwankungen und auch die Zinsen stehen bereits im Vorhinein fest. So ist sichergestellt, dass zum Zeitpunkt des Autokaufs wirklich ausreichend Kapital bereitsteht.

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Fazit: Kapital umschichten lohnt sich

Mehrere hundert Millionen Euro gehen Österreich in jedem Jahr verloren, weil sie in Anlageentscheidungen so konservativ agieren. Vor allem kostengünstige ETFs bieten die Möglichkeit, vergleichsweise risikofrei von den Entwicklungen an den Finanzmärkten zu partizipieren. Auch mit Alternativen wie Rohstoffen oder Sachanlagen lässt sich das Kapital breiter streuen, sodass mehr Rendite erwirtschaftet wird. Tagesgeld und Festgeld sollten natürlich nicht ganz aus den Portfolios verschwinden. Sie bilden auch in Zeiten niedriger Zinsen die sichere Basis für Anlageentscheidungen.

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