Aktien kaufen – 12 Fehler die fast alle Privatanleger beim Aktienkauf machen und sie bares Geld kostet!

Aktien kaufen

Wer Aktien kaufen möchte, hat vor allem eines im Sinn: eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften. Motiviert und euphorisiert wird dann in bekannte Unternehmen investiert, Geheimtipps von Freunden befolgt und das Portfolio regelmäßig umgeschichtet. Wer so vorgeht, hat bereits 4 der 12 häufigsten Anlagefehler erfolgreich begangen. Anleger, die mittel- bis langfristig Rendite erwirtschaften wollen, agieren hingegen rational, holen fundierte Informationen ein und diversifizieren ihr Portfolio. Wer es schafft, die folgenden Anlagefehler zu vermeiden, legt den Grundstein für den erfolgreichen Aktienhandel.

Fehlende Recherche

Wer einen Fernseher kaufen möchte, sucht stundenlang nach den besten Angeboten und informiert sich detailliert über alle Eigenschaften des neuen Geräts. Geht es jedoch darum, Aktien zu kaufen, werden viele Anleger nachlässig. Die Wertpapiere werden häufig auf Basis der Empfehlung eines Freundes gekauft. Chart und Fundamentaldaten finden keine Beachtung. Anleger müssen sich klar machen, dass sie allein verantwortlich für ihr Geld sind. Die wichtigsten Kennzahlen der Aktie und der Chart sollten vor dem Kauf unbedingt bekannt sein.

Wertpapiere auf Kredit kaufen

Die Finanzmärkte bieten eine ideale Möglichkeit, um hart Erspartes gewinnbringend anzulegen. Einen Kredit aufzunehmen, um anschließend Aktien zu kaufen ist allerdings der falsche Weg. Sollte sich die Position bis zum Rückzahlungszeitpunkt nicht wie erhofft entwickeln, übersteigen die Kreditkosten die Rendite. Aufgrund der festen Kreditlaufzeit wird auch die beim Aktienhandel so wichtige Flexibilität eingeschränkt.

Emotionen zulassen

Im Idealfall sollten Investoren stets rational handeln. Wer Aktien kaufen möchte, darf sich nicht von seinen Gefühlen leiten lassen. Allerdings klappt das häufig nicht, Emotionen beherrschen das Geschehen auf dem Parkett. Bestes Beispiel war der Hype um den Börsenstart von Facebook im Mai 2012. Die Aktie fiel aufgrund zu hoher Erwartungen phasenweise um 20 % unter den Ausgabepreis. Erst einige Tage danach setzte eine Gegenbewegung ein.

Kursverlauf Facebook-Aktie
Kursentwicklung der Facebook-Aktie in den ersten zwei Monaten des Börsengangs. (Quelle: OnVista)

Keine Definition eines Anlageziels

Natürlich möchte jeder Anleger möglichst viel Rendite erwirtschaften. Gleichzeitig muss aber die persönliche Finanzplanung auf den Aktienkauf angepasst werden. Wird beispielsweise in wenigen Jahren Kapital für den Kauf eines Autos oder einer Immobilie benötigt, sind Aktien die falsche Wahl. Auch das Risiko des Investments muss auf die persönlichen Bedürfnisse hin abgestimmt werden. Basierend auf dem definierten Anlageziel werden anschließend passende Aktien gekauft.

Das Finanzprodukt nicht richtig verstehen

Die Funktionsweise von Aktien dürfte den meisten Anlegern bekannt sein. Auf dem Markt existieren aber zahlreiche weitere Finanzprodukte, die teils über komplizierte Mechanismen verfügen. Das beste Beispiel sind sogenannte Contracts for Difference (CFDs), die Anfang 2015 für horrende Verluste bei Privatanlegern gesorgt haben. Die Finanzderivate kommen vor allem beim Handel mit Devisen zum Einsatz und verfügen über einen Hebel, der sowohl Gewinne als auch Verluste stark erhöht. Als die Schweizer Nationalbank im Januar 2015 die Untergrenze für den Schweizer Franken aufgab, sorgte die Hebelwirkung – derer sich viele Anleger nicht bewusst waren – für dramatische Verluste, die teilweise zur Privatinsolvenz der Investoren führte.

Ausschließlich dem Heimatmarkt investieren

Wer Aktien kaufen möchte, schaut sich meist bevorzugt auf heimischen Märkten um. Schließlich sind deutschsprachige Unternehmen hierzulande deutlich bekannter Firmen aus den USA oder gar dem asiatischen Raum. Allerdings ist es äußerst gefährlich, sich auf bestimmte Märkte zu fokussieren. Die Unternehmen stammen meist aus ähnlichen Branchen und sind fest in einem bestimmten Wirtschaftsraum verankert. Kommt es dann zu Branchekrisen oder wirtschaftlichen Schwächephasen, ist bei heimatlastigen Portfolios ein starker Wertverlust zu verzeichnen. Wer sein Kapital breiter streut, ist deutlich risikoärmer aufgestellt, ohne dabei Renditechancen einzubüßen. Auch ein Blick auf den DAX verdeutlicht, dass Anleger zwar im ersten Halbjahr 2015 viel Geld gewannen, das Kapital aber in der zweiten Hälfte direkt wieder verloren.

DAX Chart
Kursverlauf des DAX in den letzten 3 Jahren. (Quelle: finanzen.net)

Fehlende Diversifikation

Der häufigste und größte Fehler bei der Geldanlage ist mangelnde Diversifikation des Portfolios. Anleger investieren Kapital dabei zu einseitig – etwa ausschließlich auf dem Heimatmarkt. Das Geld sollte aber möglichst breit gestreut werden. Dazu kann unter anderem in verschiedene Finanzprodukte, Branchen und Nationen investiert werden. Eine hervorragende Möglichkeit zur Diversifikation bieten ETFs. Die Indexfonds sind zudem äußerst kostengünstig.

In sichere Häfen flüchten

Immer wieder begehen Anleger den Fehler, bei kleinsten Marktunruhen Aktien zu verkaufen und das Kapital anschließend in Festgeld zu investieren. Grundsätzlich ist eine Festgeldanlage nicht verwerflich, bietet sie doch ein hohes Maß an Sicherheit. Doch gerade Krisen an den Finanzmärkten sollten am besten ausgesessen werden. Panikverkäufe führen zu hohen Verlusten. Nach einigen Monaten oder wenigen Jahren erholen sich die Kurse immer. Zudem erbringt Festgeld in Phasen niedriger Zinsen nur wenig Rendite.

Häufiges umschichten

„Hin und her macht Taschen leer.“  Die altbekannte Börsenweisheit ist aktueller denn je. Im Zeitalter des Online-Aktienhandels neigen viele Anleger dazu, ihr Portfolio allzu häufig umzuschichten. Das verursacht in erster Linie Kosten, denn für jeden Aktienkauf wird – auch bei günstigen Brokern – eine Gebühr fällig. Eine höhere Rendite lässt sich unterm Strich meist nicht erzielen. Vielmehr gilt es, Anlageentscheidungen bereits im Vorhinein gut abzuwägen.

Falschen Broker wählen

Aktien kaufen ohne Broker? – Undenkbar! Es sollte allerdings nicht nur irgendein Broker gewählt werden, sondern ein möglichst günstiger Anbieter. Besonders beim Aktienhandel unterscheiden sich die Konditionen der Wettbewerber enorm. Meist sind es Direktbanken, die nur geringe Gebühren für den Aktienkauf erheben. Das steigert die Rendite nachhaltig. Zusätzlich sollte bei der Wahl des Brokers auf dessen Handelsplattform, die Servicequalität und das Produktangebot geachtet werden.

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Eigene Fähigkeiten überschätzen

Anleger setzen sich häufig zum Ziel, den Markt zu schlagen. Insbesondere die bereits angesprochenen Geheimtipps werden dabei befolgt. Auch das Umschichten des Portfolios soll zur Zielerreichung beitragen. Studien zeigen allerdings, dass selbst professionelle Fondsmanager nur äußerst selten besser sind als der Markt. Vielmehr sollten sich Anleger darauf konzentrieren, die allgemeine Marktentwicklung mitzunehmen. Auch diese führt langfristig zu attraktiven Renditen.

Die Vergangenheit falsch bewerten

Chartanalysen und historische Ereignisse sind gute Anhaltspunkte für künftige Kursentwicklungen – aber bei Weitem nicht die einzigen. Wer Aktien kaufen möchte, sollte seine Entscheidung nicht ausschließlich auf früheren Ereignissen basieren. Zahlreiche erfahrene Vermögensverwalter rieten etwa im Herbst 2008 dazu, Aktien zu kaufen. Das Marktumfeld nach der damaligen Pleite der US-Bank Lehman Brothers habe dem der letzten 20 bis 30 Jahre entsprochen. Allerdings befand sich die US-Wirtschaft vor einer großen Krise, die zwischen 2008 und 2011 für Kursverluste an den Börsen sorgte. Ein weiteres gutes Beispiel hierfür sind deutsche Energiekonzerne. Jahrelang erwirtschafteten sie hohe Gewinne, bis die Bundesregierung 2008 die Energiewende beschloss. Der Chart verdeutlicht zeigt die Kurseinbrüche von RWE und E.on in Folge der Gesetzesänderung:

Unmittelbar nach dem Gesetzesbeschluss brachen die Konzerne der Energiekonzerne drastisch ein. (Quelle: Google)
Unmittelbar nach dem Gesetzesbeschluss brachen die Konzerne der Energiekonzerne drastisch ein. (Quelle: Google)

Fazit: Rational und diversifiziert agieren

Der häufigste und schwerwiegendste Anlagefehler ist definitiv die fehlende Diversifikation im Portfolio. Aber auch emotional getroffene Entscheidungen, Panikverkäufe und zu häufiges Umschichten des Portfolios sorgen für Verluste. Die erläuterten Fehler sind allerdings alle recht einfach zu vermeiden. Es gilt in erster Linie, konsequent und stets gut informiert zu sein. Dabei ist es hilfreich, wenn der eigene Broker etwa Lernmaterial oder einen ausgereiften Newsticker zur Verfügung stellt. Zudem sollten das Portfolio und der Aktienkauf möglichst günstig sein. Den passenden Partner für den Aktienkauf finden Anleger dank des Brokervergleichs.

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