Aktien kaufen – 5 Tipps für Anfänger

Aktienkauf

Besonders in Zeiten niedriger Zinsen zieht es Kleinanleger an die internationalen Finanzmärkte. Wer Aktien kaufen möchte, kann das besonders dank Direktbanken und Online-Brokern mittlerweile vom heimischen Computer aus. Doch bevor die ersten Wertpapiere ins Portfolio aufgenommen werden, sollten sich Anleger detailliert über das Thema informieren. Es ist wichtig, ein klares Anlageziel zu definieren und das eigene Portfolio zu diversifizieren.

Kosten beim Aktienkauf senken und Rendite steigern

Beim Aktienkauf spielen die Kosten eine entscheidende Rolle. Die Rendite lässt sich nicht einfacher steigern, als durch eine Senkung der Gebühren. Bevor die erste Aktie gekauft wird, sollten Anleger daher einen Vergleich von Brokern durchführen. Wie viel Geld so gespart werden kann, zeigt das folgende Beispiel:

Filialbank Online-Broker
Depotführungsgebühr 35,40 Euro pro Jahr Entfällt
Kosten für Aktienkauf über 5.000 Euro 17,49 Euro ab 0,- Euro
Gesamtkosten bei 10 Jahren Haltedauer 371,49 Euro ab 0,- Euro

(Quelle: Vergleichsrechner auf zinsenvergleich.at)

Zusätzlich sollten Anleger bei der Eröffnung des Depots auf weitere Aspekte wie das Produktangebot, die Servicequalität oder die Tradingsoftware achten.

Klares Anlageziel definieren

Wer beispielsweise Festgeld anlegt weiß im Voraus genau, wie viel Prozent Zinsen pro Jahr erwirtschaftet werden. Bei Aktien verhält es sich anders, schließlich unterliegen die Wertpapiere gewissen Kursschwankungen. Anleger sollten vor dem Aktienkauf trotzdem ein klares Anlageziel definieren.

  • Wie viel Geld steht für den Aktienkauf zur Verfügung?
  • Wie viel Risiko ist der Anleger bereit einzugehen?
  • Welche Rendite erhofft sich der Anleger vom Aktienkauf?
  • Wann wird das Kapital benötigt?

Die Beantwortung der Fragen hilft bei der Wahl des Aktieninvestments. Grundsätzlich gilt, dass eine höhere Rendite immer mit einem höheren Risiko verbunden ist. Wer prinzipiell dazu in der Lage ist, Verluste zu verkraften, kann spekulativere Aktien kaufen. Wird das Geld hingegen in Zukunft benötigt, sollte auf sichere Investments mit geringeren Renditeaussichten zurückgegriffen werden.

Diversifikation des Wertpapier-Portfolios

Setzt ein Anleger beim Aktienhandel alles auf eine Karte, sind Verluste nur eine Frage der Zeit. Es gilt, das eigene Portfolio zu diversifizieren. Anleger sollten beispielsweise auf Aktien aus unterschiedlichen Branchen setzen. Andernfalls sorgen branchenspezifische Krisen schnell für Verluste. Selbiges gilt für die Herkunftsländer der Unternehmen. Hier sollten Anleger ebenfalls auf einen breiten Mix achten. Risikoreichere Investments sollten immer durch solide Aktien abgesichert werden. Grundsätzlich sollten zwischen acht und zehn verschiedene Aktien im Portfolio verwaltet werden. Reicht das Kapital hierfür nicht, können Anleger in breit aufgestellte Fonds und ETFs investieren.

Selbst wenn Anleger von einer bestimmten Aktie vollkommen überzeugt sind und alles auf eine hohe Rendite hindeutet, sollte nicht zu viel Geld in einzelne Wertpapiere investiert werden. Als gutes Beispiel dienen an dieser Stelle die deutschen Stromkonzerne RWE und E.ON. Noch vor weniger als zehn Jahren galten die Wertpapiere als absolut sicher und renditestark. Die Unternehmen stammen aus krisensicheren Branchen und konnten hohe Gewinne erwirtschaften. Als die deutsche Bundesregierung allerdings die Energiewende beschloss, ging es für die Kurse auf Talfahrt.

  • Kurs der RWE Aktie Dezember 2007: 97,90 Euro
  • Kurs der RWE Aktie Dezember 2015: 10,92 Euro
  • Kurs der E.ON Aktie Dezember 2015: 148 Euro
  • Kurs der E.ON Aktie Dezember 2007: 9 Euro

Wer sein Kapital damals auf andere Branchen und Länder gestreut hatte, musste zwar auch Verluste verkraften, konnte diese allerdings auf mittlere Sicht durch besser laufende Aktien wieder wettmachen.

Der Einbruch der Aktienkurse von RWE und E.ON nach Bekanntwerden der Energiewende (Quelle: Google)
Der Einbruch der Aktienkurse von RWE und E.ON nach Bekanntwerden der Energiewende (Quelle: Google)

Allerdings hat sich z.B. E.ON mittlerweile komplett anders ausgerichtet und die Kraftwerkssparte ausgegliedert. Jetzt konzentriert sich das Unternehmen hauptsächlich auf Infrastruktur im Bereich der Energiewirtschaft wie z.B. Stromnetze. Dadurch wird es nun wieder zu einer relativ krisensicheren Aktie.

Die richtigen Aktien kaufen

Die entscheidende Frage beim Aktienkauf lautet natürlich: Welche Wertpapiere werden in Zukunft steigen? Die Antwort hierauf ist alles andere als trivial. Finanzwissenschaftler raten Kleinanlegern dazu, sich nicht auf die Suche nach Schnäppchen zu machen. Für private Anleger ist es nahezu unmöglich, besser informiert zu sein als der Markt.

Es ist daher besonders für Anfänger ratsam, einen Großteil des Kapitals in bekannte und sichere Aktien zu investieren – immer unter Berücksichtigung der Diversifikation. Über die Wertpapiere sollten sich Anleger natürlich trotzdem informieren. Dazu sollten folgende Quellen genutzt werden:

  • Die Homepage des Konzerns gibt Aufschluss über die letzten Geschäftsberichte.
  • Eine Google-Suche hilft bei der Einholung allgemeiner Informationen.
  • Auf speziellen Portalen wie Bloomberg lassen sich wichtige Aktienkennzahlen analysieren. Besonders dem Kurs-Gewinn-Verhältnis sollte Beachtung geschenkt werden. Ist dieses beispielsweise bei einem im DAX notierten Unternehmen höher als 15, gilt die Aktie tendenziell als teuer.
  • In Internetforen bekannter Finanzportale kann über Aktien diskutiert werden.
  • Auch das interne Informationsportal des eigenen Brokers kann wichtige Zahlen, Daten und Fakten bereitstellen.

Regelmäßiger Depotcheck

Wer Aktien kaufen möchte, sollte sich klarmachen, dass einmal erworbene Wertpapiere nicht unangetastet im Depot verweilen müssen. Die Aktien sollten regelmäßig überprüft werden. Zwar sind Aktieninvestments prinzipiell auf eine Laufzeit zwischen fünf und zehn Jahren angelegt, in einigen Fällen können frühere Verkäufe jedoch lohnenswert sein.

Ergibt der Depotcheck etwa, dass sich eine Aktie negativ entwickelt, kann diese verkauft werden – sofern keine Aussicht auf Besserung besteht. Es ist dann sinnvoller, einen kleinen Verlust in Kauf zu nehmen und das Kapital anderweitig zu investieren. Der neue Aktienkauf führt oft schneller zu gewinnen, als wenn zwanghaft auf einen Kursanstieg des alten Wertpapiers gewartet wird.

Grundsätzlich gilt aber die alte Börsenweisheit: „Hin und her macht Taschen leer!“. Verkäufe und erneute Ankäufe sollten vor dem Hintergrund der anfallenden Gebühren gut durchdacht werden. Kurzfristige Schwankungen sind beim Aktienhandel nicht ungewöhnlich. Besonders wenn der komplette Markt einbricht und nicht nur der Kurs der eigenen Aktien, ist abwarten meist die beste Wahl.

Den richtigen Verkaufszeitpunkt an der Börse finden

Aktien sollten dann verkauft werden, wenn die Korken knallen und nicht, wenn die Kanonen brüllen. Der optimale Verkaufszeitpunkt ist also dann gegeben, wenn die Kurse bereits über einen längeren Zeitpunkt gestiegen sind. Um der Gefahr zu entgehen, gierig zu werden, können Anleger die Aktien genau dann verkaufen, wenn das vorher festgelegte Renditeziel erreicht ist.

Der optimale Verkaufszeitpunkt hängt aber natürlich auch davon ab, wann das Kapital benötigt wird. Wer das Geld beispielsweise für die Altersvorsorge benötigt, sollte einen Plan entwerfen, in welchen groben Zeitraum die Aktien verkauft werden sollen. Innerhalb dieser Zeitspanne können dann gute Kurse abgepasst werden.

Fazit: Aktien kaufen auch für Anfänger empfehlenswert

Der Aktienkauf ist immer mit einem gewissen Risiko behaftet. Anleger sollten bei Kursschwankungen aber immer einen kühlen Kopf bewahren. Es gilt herauszufinden, ob lediglich die eigene Aktie schlecht läuft oder ob der gesamte Markt auf Talfahrt ist. Die Grundlage für den Anlageerfolg bilden aber nicht nur regelmäßige Depotchecks und die Auswahl der richtigen Aktien, sondern vor allem Kostenvergleiche von Brokern und die klare Definition des Anlageziels.

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