Depot eröffnen in Österreich: Was ist bei der Wahl des Brokers entscheidend?

Broker finden

Der Erfolg beim Anlegen von Geld hängt nicht nur von Wissen und Erfahrung ab. Auch der richtige Broker spielt eine große Rolle. Die Kosten sind dabei besonders wichtig, denn sie beeinflussen direkt, wie viel Gewinn am Ende übrig bleibt. Aber es gibt noch mehr, worauf man achten sollte, zum Beispiel, wie gut die Handelsplattform funktioniert und welche Produkte angeboten werden.

Neben dem reinen Kostenfaktor ist auch das Thema Steuern essenziell. Österreichische Broker sind „Steuereinfach“, da sie Abgaben und Meldungen automatisch an das Finanzamt weiterleiten. Bei ausländischen Brokern kann das mit deutlichem Mehraufwand verbunden sein.

Depotgebühren & Order-Kosten beeinflussen die Rendite

Die Rendite lässt sich nicht einfacher steigern als durch eine Senkung der Kosten. Grundsätzlich lassen sich die Brokerkosten dabei in zwei Kategorien unterteilen.

  1. Depotkosten
    Die Depotkosten werden für die bloße Führung des Kontos fällig. Teilweise handelt es sich hierbei um pauschale Monats- oder Jahreskosten, in einigen Fällen bemessen sich die Depotkosten prozentual am gehaltenen Vermögen.
  2. Ordergebühren
    Anleger müssen in der Regel für jede Order bezahlen, die sie ausführen. Einige Broker verlangen ein pauschales Entgelt für jede Order. Andere erheben einen prozentualen Anteil, der sich am Ordervolumen bemisst. Je nach Börse bzw. Handelsplattform (Wiener Börse, Tradegate, NASDAQ, usw.) können die Gebühren unterschiedlich sein.

Wie groß die Auswirkungen der Kostenunterschiede sind, zeigt ein Vergleich.

  • Durchschnittliches Depotvolumen 20.000 Euro
  • 5 Aktien-Transaktionen (Kauf/Verkauf) im Jahr à 3.000 €
Broker A Broker B
Depotgebühr Keine 0,075 % p.a. / mind. 2,90 € pro Position = 15 €
Orderkosten 5 x 5,90 € = 29,50 € 5 x 1,90 € = 9,50 €
Gesamtkosten 29,50 Euro 24,50 Euro

Hier zeigt sich, dass „kostenloses Depot“ nicht immer bedeuten muss, dass es auch insgesamt das beste Angebot ist. Zudem haben manche Broker auch nicht direkt sichtbare Gebühren für Dividenden-Ausschüttungen, Fremdwährungsgebühren, Auszahlungsgebühren, usw. – auch diese können ins Gewicht fallen.

5 Euro weniger Rendite entsprechen bei 20.000 € zwar nur -0,025 %, doch bei mehr Orders oder z.B. einem Wertpapierdepot bei einer Filialbank mit deutlich höheren Gebühren, kann die Ertragsminderung doch ins Gewicht fallen.

In unserem Broker-Vergleich haben wir die wichtigsten Kosten- und Leistungs-Werte der wichtigsten Wertpapierdepots für Österreich aufgelistet, sodass Sie den für Ihre Bedürfnisse passenden Broker auswählen können.

Produktangebot des Brokers überprüfen

Gerade Neobroker haben oft ein eingeschränktes Portfolio an Produkten, die gehandelt werden können. Oft nur eine Auswahl an Aktien, welche über eigene Trading-Plattformen gehandelt werden müssen.

Klassische Online-Broker hingegen bieten meist direkten Zugang zu wichtigen Börsen weltweit und bieten neben Aktien, Fonds und ETFs auch weitere Finanzprodukte wie Optionen, Optionsscheine, Zertifikate, usw. an. Man kann hier z.B. auch Aktien shorten, Put- und Call-Optionen kaufen und verkaufen, usw.

Ermöglicht ein Broker auch, Teile von Aktien zu kaufen – also z.B. Apple Aktien für 100 €, obwohl der Kurs z.B. bei 227 € steht, dann kauft man in der Regel nicht wirklich die Aktie, sondern ein Zertifikat. Dieses bietet jedoch nicht den gleichen Anleger-Schutz wie echte Aktien, welche als Sondervermögen z.B. auch bei einer Pleite des Brokers weiter im Besitz des Anlegers sind. Bei Zertifikaten ist dies nicht der Fall, da es sich um eine Verbindlichkeit handelt.

Für private Anleger reicht jedoch meist ein umfangreiches Angebot an Aktien und ETFs aus, um z.B. durch Sparpläne regelmäßig vorzusorgen, ohne wirklich zu spekulieren.

Die Handelsplattform als Ausgangspunkt für Entscheidungen

Der Zugang zu den Finanzmärkten wird Anlegern über eine spezielle Börsen-Software ermöglicht. Diese sollte stabil laufen und nach Möglichkeit individuell anpassbar sein. Zudem sollte die Plattform möglichst übersichtlich gestaltet sein. Wichtige Menüpunkte sollten direkt erreichbar und Orders unkompliziert erstellbar sein.

Die eingesetzte Handelssoftware ist umso wichtiger, je öfter Anleger aktiv handeln. Besonders im kurzfristig angelegten Forex- und CFD-Handel kommt der Plattform eine große Bedeutung zu. In diesem Bereich setzen viele Broker wie z.B. Lynx und Captrader auf die Trader Workstation (TWS), stock3, TeletTrader Workstation oder den MetaTrader 5. Diese standardisierte Software ermöglicht hochprofessionelles Handeln und ermöglicht Anlegern, ihre Handelsplattform individuell zu gestalten.

Viele Broker wie Flatex oder DADAT haben hier auch eigene Trading-Plattformen mit einem umfangreichen Funktionsangebot, das in der Regel ausreicht. Wer dann später eine Profi-Software nutzen möchte, kann dies meist über eine Schnittstelle gegen eine Monatsgebühr dazubuchen.

stock3 Trading-Plattform - z.B. bei Flatex kostenlos nutzbar
stock3 Trading-Plattform – z.B. bei Flatex kostenlos nutzbar

Servicequalität und Informationsangebot

Gute Broker stellen ihren Kunden einen kompetenten Support zur Seite. Die Mitarbeiter sollten möglichst nicht nur per Mail, sondern auch telefonisch oder via Live-Chat erreichbar sein. So können dringende Fragen schnell geklärt werden.

Besonders günstige Neo-Broker haben hier oft nur FAQs und Chatbots und kaum Möglichkeiten für direkte Kontaktaufnahme. Hier rentiert es sich oft, ein paar Euro im Jahr mehr zu zahlen, dafür aber einen Ansprechpartner zu haben, wenn es mal notwendig ist.

Zur Servicequalität gehören auch die Bereiche Schulungsangebot und Anlageberatung. Letztere ist bei Direktbanken und reinen Online-Brokern meist nicht erhältlich. Das macht sich kostentechnisch stark bemerkbar, in der Regel sind Filialbanken auch im Brokerage-Bereich deutlich teurer. Das Schulungsangebot, also die Möglichkeit zur eigenverantwortlichen Weiterbildung, ist hingegen bei Direktbanken und Online-Brokern deutlich ausgeprägter. Es gilt abzuwägen, ob die Finanzen selbst oder vom Bankberater verwaltet werden sollen.

Die Art der Verwaltung hat auch einen Einfluss auf die Relevanz des Informationsangebots. Wer sein Geld ohnehin in fremde Hände gibt, braucht sich um diesen Aspekt nicht zu kümmern. Wer hingegen eigenverantwortlich Geld anlegen und dadurch die Kosten des Bankberaters einsparen möchte, sollte auf die Qualität des Informationsangebots achten.

flatex bietet z.B. regelmäßige Online-Seminare und auch die DADAT Akademie bietet regelmäßige Seminare und Live-Webinare an. Auch der nicht steuereinfache Lynx-Broker der besonders auch für Unternehmen interessant ist, hat eine große Wissensdatenbank und regelmäßige Videos zum aktuellen Marktgeschehen.

Fazit – Preis & Leistung beim Depot müssen zum Anleger passen

Wo das Depot eröffnet wird, sollte vor allem von den Kosten abhängen. Ordergebühren und Depotkosten haben einen direkten Einfluss auf die Rendite und können durch einen Vergleich gesenkt werden. Der günstigste Broker sollte allerdings gewisse Mindestanforderungen in den Bereichen Produktangebot, Servicequalität und Handelsplattform erfüllen.

Zum Online-Broker Vergleich für Österreich >>

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