Die Wirtschaft in Österreich boomt. Die Prognose für das BIP (Bruttoinlandsprodukt) wurde eben nochmals angehoben auf 2,8% für 2017, es gibt weniger Arbeitslose und Unternehmen tätigen höhere Investitionen. Zusammen beschert das Österreich laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo das höchste Wachstum seit rund sechs Jahren! Die Kurs-Rallye an der Börse in Wien ist somit vermutlich noch für einige Zeit nicht am Ende.
Angepasste Wirtschaftsprognosen für 2017
Sowohl das österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo), als auch das österreichische Institut für höhere Studien (IHS), erhöhen ihre Prognosen für das BIP im Land für das laufende Jahr 2017. Die Erhöhung des Wifo beträgt im Vergleich der Vorhersage im Juni 0,4 Prozent. Mit 2,8 Prozent Wirtschaftswachstum ist die neue Prognose des Wifo etwas höher als die Prognose des IHS mit einer Erhöhung um 0,4 auf 2,6 Prozent. Mit diesen Aussichten liegt die Konjunkturdynamik zum ersten Mal seit 4 Jahren über den 2,0 Prozent im Euroraum.
Gesteigerte Kaufkraft & mehr Beschäftigung
Auch wenn die Inflationsrate 2017 im EU-Vergleich mit angenommenen 1,9-2,0 Prozent noch immer hoch bleibt, werden fleißig Investitionen getätigt. Die Wachstumsraten für Bruttoinvestitionen liegen bei 5,7/5,0 Prozent. Auch der private Konsum im Allgemeinen zeichnet sich, wie schon 2016, positiv ab. Dank hohem Vertrauen der Konsumenten und stabilen Einkommensentwicklungen, ist erneut ein Konsumwachstum von 1,5 Prozent prognostiziert.
Eng verbunden mit den positiven Entwicklungen von Konsum und Investitionen, ist eine hohe Beschäftigungsrate festzustellen. Trotz des Aufschwungs ist allerdings anzunehmen, dass die Arbeitslosenquote auch bei sinkender Anzahl von Arbeitslosen weiterhin hoch bleibt: IHS und Wifo prognostizieren für 2017 8,5/8,6 Prozent. Im Jahr 2016 das die Arbeitslosenquote noch bei über 9 Prozent.
Zunehmende Exporte und Importe
Dem Wifo zufolge, hat der verzeichnete Aufschwung in Österreich ein breites Fundament. Bei den Exporten wird nach IHS und Wifo für 2017 ein Zuwachs von 5,5/5,4 Prozent erwartet. Für die Importe in diesem Jahr wird von einem Wachstum um 5,1/4,8 Prozent ausgegangen.
Prognosen für 2018 werden angehoben
Die österreichische Wirtschaft befindet sich in einer besonders starken Wachstumsphase. Dem IHS zufolge, war seit Mitte der 2000er Jahren kein solcher Aufschwung zu verzeichnen. Auch im kommenden Jahr 2018 soll diese Entwicklung positive Zahlen bringen.
Obwohl Unternehmensumfragen nicht darauf schließen lassen, dass der derzeitige Aufschwung sich im kommenden Jahr verstärkt, so passen die Wirschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen dennoch nach oben hin an. Das IHS erhöhte die Wachtumsprognose von 1,7 auf 2,1 Prozent, das Wifo von 2,0 auf 2,8 Prozent. Im Vergleich lag das Wachstum im Jahr 2016 bei 1,5 Prozent.
In Sachen Arbeitslosenquote prognostizieren die beiden Institute eine weitere Abnahme auf 8,1/8,3 Prozent. Trotz ähnlicher Teuerung wie 2017 (1,8/2,1 Prozent), gehen die Experten des Wifo im nächsten Jahr von einem weiterhin starken Konsumwachstum um 1,5/1,7 Prozent aus. Die Vorhersagen für die Investitionstätigkeiten fallen von Wifi und IHS mit 4,4/2,6 Prozent geringer aus, als für 2017. Auch Export und Import sollten den Prognosen zufolge mit 4,8/4,0 Prozent bzw. 3,9/3,2 Prozent geringer ausfallen.
In Summe sieht es für Österreichs Wirtschaft auch im nächste Jahr gut aus. Insbesondere die IHS fordert daher, dass diese Hochkonjunktur genutzt wird, um Reformen von Strukturen und Prozessen vorzunehmen, damit die Entwicklungen im Land auch weiterhin derart positiv verlaufen.
Wie können Anleger vom Wirtschaftswachstum profitieren?
Auch wenn schon einiges gelaufen ist bei der Kursentwicklung von Aktien, so muss der Gipfel noch lange nicht erreicht sein. Im Gegensatz zu den USA sind die Leitzinsen der EZB nach wie vor auf einem Rekordtief und Mario Draghi ist nach wie vor sehr defensiv, wenn es um das Thema Zinserhöhungen geht. So kann es auch mit der Kurs-Rallye in Österreich noch etwas weiter gehen. Die Auftragsbücher sind voll und ein plötzlicher Einbruch ist nicht zu erwarten. Man sollte jedoch kurzfristige Einbrüche im Kurs nutzen, um einzusteigen und gezielt solide Werte herauspicken.