Fondssparen: Alles was Sie wissen müssen

Was ist ein Fondssparplan - Arten von Fonds-Sparplänen, Was muss man berücksichtigen?

Fondssparen ist eine sinnvolle Alternative zu klassischen Sparkonten oder der Investition in einzelne Aktien oder Anleihen. Worauf es beim Fondssparen ankommt und wie Sie bei der Fonds-Auswahl richtig vorgehen, erfahren Sie hier.

Fondssparen- Die wichtigsten Infos

  • In Zeiten magerer Sparzinsen bietet Fondssparen eine gute Alternative zu klassischen Sparformen.
  • Fondssparen kann verschiedene Ziele verfolgen und eignet sich auch für Sparer mit kleineren Anlagesummen und wenig Vorkenntnissen bei Wertpapieren.
  • Wichtig beim Fondssparen sind geeignete Anlagedauer, finanzielle Sicherheit, Fondswahl mit passender Risikostreuung sowie geringe Kosten.
  • Neben vielen Vorteilen bietet Fondssparen für Konsumenten auch den ein oder anderen Nachteil.
  • Wer sich für Fondssparen interessiert, sollte sich mit den verschiedenen Fondstypen und deren Merkmalen vertraut machen.

Fondssparen als Alternative zum Sparkonto

Was das Sparen angeht, vertrauen viele Österreicherinnen und Österreicher noch immer klassischen Sparformen wie z.B. Sparbüchern (Tagesgeld / Festgeld), dem Bausparer – oder lassen das Geld einfach zinslos auf dem Girokonto liegen. Diese gelten als sicher, sind bekannt und schützen vor dem Risiko Geld zu verlieren.

Aktien und andere Wertpapiere hingegen werden in Österreich nach wie vor von vielen kritisch gesehen. Ein großer Fehler, denn klassische Geldanlagen bringen in Zeiten niedriger Zinsen kaum attraktive Erträge. Im Gegenteil: Inflation und Steuern zehren die Renditen bisweilen völlig auf.

Eine interessante Anlageform, die zwischen Sparbuch und Aktienhandel liegt, ist das sogenannte Fondssparen. Hier ist einerseits das Risiko stark minimiert, andererseits können durchaus gute Gewinnspannen erzielt werden. Möchten Sie also in Sachen Geldanlage nicht länger auf eine gute Rendite verzichten und dennoch von gutem Risikomanagement und hoher Flexibilität profitieren, sollten Sie sich mit dem Thema Fondssparen beschäftigen.

Was ist Fondssparen?

Beim Fondssparen wird Geld in einem Fonds angelegt. Unter einem Fonds können Sie sich einfach gesagt einen Topf vorstellen, in den viele Sparer ihr Geld einlegen. Verwaltet wird dieser wird von einem Spezialisten, dem sogenannten Fondsmanager, der das gesammelte Geld in Aktien, Immobilien und anderen Wertpapiere investiert – ihn also quasi für Sie zusammenstellt.

Fondssparen zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, dass Sie als Bankkunde einmalig oder in regelmäßigen Abständen – beispielsweise pro Monat, vierteljährig oder halbjährig – einen bestimmten Betrag einzahlen und dadurch einen Anteil an der gesamten Einlage erhalten. Mit dieser Sparmethode sind Sie sehr flexibel – Sie können Ihren Anteil jederzeit erhöhen und verringern, vorübergehend aussetzen oder sogar komplett ausbezahlen lassen.

Fondsprodukte werden unterschiedlich zusammengesetzt, haben verschiedene Schwerpunkte und unterschiedliche Ziele. Beispielsweise können Fonds in verschiedene regionale Unternehmen, technologische Megatrends oder einzelne Länder und Staaten investieren. Ein Fonds kann aber auch ein breit gemischtes Portfolio aufweisen, die Altersvorsorge unterstützen oder gleichzeitig den Vermögensaufbau beschleunigen. Risiko und Renditechancen hängen stark von der Zusammensetzung und den Anlagenklassen der Fonds ab.

Tipp: Gegenüber Einzelinvestitionen in Aktien bietet Ihnen Fondssparen aber den Vorteil, dass das Risiko gestreut wird, da in mehrere Produkte investiert wird. Ideal also für Sparer, die über wenig Vorkenntnisse bei Wertpapieren verfügen und auch eher kleine Summen anlegen möchten.

Worauf muss man beim Fondssparen achten?

Es ist wichtig zu wissen, dass Fondssparen über einen längeren Zeitraum hinweg geplant werden sollte, um wirklich davon zu profitieren. Möchten Sie Ihr Geld bereits nach wenigen Monaten oder einem Jahr mit Ertrag zurück, ist dies nicht die richtige Sparform, da beim Kauf meist ein einmaliger „Ausgabeaufschlag“ auf den Fonds-Preis anfällt.

Eigene finanzielle Mittel:

Beim Fondssparen sollten Sie über eine gewisse finanzielle Sicherheit verfügen. Regelmäßige Einzahlungen über einen längeren Zeitraum sollten kein Problem sein. Auch wer per Einmalerlag in Fonds investiert, sollte für etwaige Notfälle ausreichend Kapital haben, um nicht plötzlich auf sein Geld zugreifen zu müssen.

Persönliche Risikostreuung:

Nutzen Sie die unterschiedliche Diversifikation und Streuung der Fondsangebote für sich und bewahren Sie beim Fondssparen einen kühlen Kopf. Nur wer in Fonds mit geeignetem Risikoprofil investiert, kann auf Dauer auch mit guten Gewinnen rechnen und gleichzeitig in der Nacht gut schlafen.

Mögliche Kosten:

Achten Sie auf die anfallenden Kosten beim Fondssparen, da sich diese je nach Bank oder Broker sehr stark unterscheiden können. So wird beim Fondssparen mit Raten meist ein sogenannter Ausgabeaufschlag fällig, Gebühren für die Verwaltung des Fonds sind zu zahlen und längst nicht jedes Depot ist spesenfrei. All das kann die Wertentwicklung, mögliche Dividenden und Ausschüttungen des Fonds rasch schmälern.

So profitieren Sie beim Fondssparen dauerhaft

  • Fondssparen eignet sich nur, wenn man auf längere Frist Geld anlegen möchte.
  • Finanzielle Sicherheit zur Begleichung der Sparraten und für Notfälle sollte gegeben sein.
  • Fondswahl und Risikostreuung müssen zu den persönlichen Anlagezielen passen.
  • Kosten beim Fondssparen sollten immer mit eingeplant werden.

Wann und für wen ist Fondssparen sinnvoll?

Das Wort Fondssparen mag auf den ersten Blick nicht gerade spannend klingen. Dennoch ist es für all jene Konsumenten gut geeignet, die sich für eine längerfristige Geldanlage mit guten Renditechancen interessieren und dabei flexibel bleiben wollen. Neben einigen Vorteilen bietet das Fondssparen auch den ein oder anderen Nachteil.

Vorteile von Fondssparen

Nachteile von Fondssparen

Einmalerlag oder laufende Einzahlungen?

Beim Fondssparen stehen Ihnen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Wahl:

Fondssparen per einmaliger Einzahlung

Beim einmaligen Erlag zahlen Sie die gesamte Summe in den Fonds auf einmal ein. Dann brauchen Sie sich keine Gedanken mehr zu machen. Umso wichtiger ist es Risikoklasse, Fonds-Zusammensetzung und den Anlagehorizont vorab genau zu erkunden. Ordergebühren fallen hier nur einmal an – und sind auf lange Sicht somit fast zu vernachlässigen.

Fondssparplan (regelmäßige Einzahlungen)

Möchten oder können Sie nicht auf einmal eine größere Summe einzahlen, können Sie sich für einen Fondssparplan entscheiden und regelmäßig kleinere Beträge einzahlen. Die Mindesthöhe der monatlichen Beiträge liegt – je nach Bank und Fondssparplan – meist zwischen 25 und 50 Euro. Neben der monatlichen Einzahlung ist auch ein vierteljährlicher oder halbjährlicher Rhythmus möglich. Sie können auch zwei oder drei verschiedene Sparverträge abzuschließen, um eine gute Streuung zu erreichen.

Allerdings fallen beim Sparplan und die Streuung auch mehr Orders an, welche bei den meisten Wertpapierdepots kostenpflichtig sind. Viele kleine Fonds-Oders können die Kosten so schnell nach oben treiben und die Rendite verringern.

Tipp: Mit dem sogenannten Cost-Average-Effekt können Sie durch die regelmäßige Veranlagung gleicher Beträge beim Fondssparen profitieren. Wertpapiere haben laufend andere Kurse. Kaufen Sie beispielsweise monatlich um 100 Euro die gleichen Wertpapiere zum jeweiligen Kurs an, so erhalten Sie jeden Monat eine unterschiedliche Anzahl an Wertpapieren – langfristig kann dies die Gesamtrendite merklich erhöhen.

Welche Arten von Fonds gibt es?

Neulinge staunen meist nicht schlecht über die Vielfalt an Produkten am Markt.

Bevor Sie die Vor- und Nachteile der einzelnen Typen des Fondssparens erkunden, sollte klar sein, wie viel monatliches Budget Ihnen zur Verfügung steht. So wird rasch klar, welche Variante des Fondssparens für Sie infrage kommt und welche Fonds Sie aufgrund zu hoher Kosten lieber meiden sollten. Haben Sie ein größeres Budget zur Verfügung, lohnt es sich in verschiedene Fonds zu investieren.

Beim Fondssparen werden Ihnen in der Regel folgende Fondsklassen angeboten:

Aktienfonds

Der Aktienfonds ist der Klassiker unter den Fondsprodukten. Wie man bereits am Namen erkennen kann, wird bei dieser Fondsart das Geld überwiegend in Aktien angelegt, Sie erwerben also Anteile meist verschiedener Firmen oder Branchen.

Indexfonds

Ein Indexfonds setzt auf verschiedene Indizes, welche die enthaltenen Wertpapiere in der Regel genau abbilden. Häufig ist dies ein Börsenindex, beispielsweise der ATX oder der DAX. Es gibt aber auch globale Indizes wie z.B. den MSCI-World Index. Haben Sie eher wenig Kapital zur Verfügung, ist diese Variante meist die beste und günstigste Option für Sie.

Investmentfonds

Beim Investmentfonds werden die enthaltenen Wertpapiere fortlaufend ausgetauscht. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf maximalem Gewinn, allerdings sind Risiko und Kosten auch deutlich höher. Kaufen Sie einen gewissen Anteil an einem solchen Fonds, sind Sie automatisch Miteigentümer.

Geschlossene Fonds

Geschlossene Fonds sind, relativ neu am Markt und dienen meist der Projektfinanzierung. Legen Sie hier Ihr Geld an, so sind Sie oftmals auch Kommanditist des Projektes oder des entsprechenden Unternehmens. Diese Fondsart wird auch in Österreich immer beliebter.

Geldmarktfonds

Bei einem Geldmarktfonds wird Ihr Geld in Geldmarktpapiere und andere Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit angelegt. Dies ist nicht immer risikofrei und eignet nicht unbedingt für den langfristigen Vermögensaufbau.

Immobilienfonds

Mit Immobilienfonds investieren Sie vor allem in gewerbliche Immobilien, beispielsweise Bürokomplexe, Mietanlagen oder Einkaufszentren. Diese waren in den vergangenen Jahren mit einer überdurchschnittlichen Performance sehr erfolgreich.

Rentenfonds

Ein Rentenfonds ist eigentlich nichts anderes als ein Investmentfonds, der in Produkte wie Bundes-, Staats- und Länderanleihen oder Unternehmensanleihen investiert. Rentenfonds garantieren Ihnen langfristigen stabilen Wertzuwachs für die Altersvorsorge bei vergleichsweise niedrigem Risiko – oft aber leider auch niedrigen Renditen.

Hedgefonds

Beim Hedgefonds geht es nicht um Sicherheit, sondern um Gewinnmaximierung. Hier werden sehr spekulative Produkte gehandelt. Sie können deutlich höhere Gewinne als bei normalen Fonds erzielen, allerdings mit Verlustrisiko bis hin zum Totalverlust.

Tipp: Möchten Sie nicht in eine bestimmte Fondsklasse investieren und steht Ihnen etwas mehr Kapital beim Fondssparen zur Verfügung, sind sogenannte Mischfonds eine gute Alternative. Hier sind unterschiedliche Sparmodelle vereint und Sie können Ihr Geld in verschiedene Anlageklassen anlegen.

Sind ETFs besser als Fonds?

Wenn es um den langfristigen Vermögensaufbau geht, kommen Fondssparer um Aktienfonds meist nicht herum. Als clevere Alternative bieten sich hier sogenannte Exchange Traded Funds – kurz ETFs an.

ETFs bilden Aktienlisten nach, sogenannte Indizes wie beispielsweise den ATX, DAX, S&P 500 oder den Weltaktienindex MSCI World. Damit können Sie als Fondssparer langfristig mit Aktien Vermögen aufbauen und erzielen ebenso viel Rendite wie die breite Masse der Aktieninvestoren – nur einfacher und günstiger. ETFs kommen völlig ohne Ausgabeaufschläge aus, auch Verwaltungs- und Managementgebühren sind deutlich geringer als bei herkömmlichen Aktienfonds.

Börsengehandelte Indexfonds werden nicht aktiv verwaltet: Als Fondssparer müssen Sie sich keine Gedanken darüber machen, ob der Fondsmanager einen guten oder schlechten Job macht. Denn ETFs haben keine Manager, die Fehlentscheidungen treffen können. Diese Fonds entwickeln sich immer so wie der jeweilige Aktienindex, den sie kopieren – abzüglich der Verwaltungskosten, die aber deutlich geringer sind als herkömmliche Aktienfonds. Welche Aktien im Index landen, wird mehrmals jährlich überprüft. Ändert sich die Zusammensetzung des Index, bessert auch der jeweilige ETF nach.

Tipp: Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sind transparenter, billiger und bequemer als aktiv verwalteten Aktienfonds. Dies ist besonders beim langfristigen Fondssparen sehr vorteilhaft. Dabei sind ETFs genauso sicher wie aktiv verwaltete Fonds. Geld, das Sie in ETFs investiert haben, ist Sondervermögen und bei Pleiten des ETF-Anbieters geschützt.

Welche Kosten und Spesen fallen beim Fondssparen an?

Wer mit Fonds spart, möchte möglichst gute Gewinne an der Börse erzielen. Die Kosten für das Depot und den Handel mit Wertpapieren fressen aber – neben den Steuern – nicht selten einen gehörigen Anteil der Rendite wieder auf.

Auf welche direkten und indirekten Kosten müssen Sie beim Fondssparen also achten?

Fixe Depotgebühren

Depotgebühren fallen meist unabhängig davon an, ob und in welcher Höhe bzw. in welcher Stückzahl Fonds per Einmalzahlung oder Sparplan bespart werden. Dies können Sie umgehen, indem Sie Ihr Depot bei einem Onlinebroker oder einer Direktbankführen. Sie bieten Kunden mittlerweile vielfach kostenlose Depots an.

Ausgabeaufschlag

Der Ausgabeaufschlag – auch Agio genannt – ist eine Art Vertriebsgebühr, welche von der Fondsgesellschaft zur Deckung ihrer Vertriebskosten erhoben wird. Dieser kann bis zu fünf Prozent des Anlagebetrags ausmachen – gerade beim monatlichen Fondssparplan ein wahrer Renditekiller. Allerdings halten auch hier fast alle Onlinebroker inzwischen ein breites Angebot an Fonds mit Rabatten auf den Ausgabeaufschlag parat, im Idealfall beträgt dieser sogar 100 Prozent. Übrigens: ETFs kommen stets ohne Ausgabeaufschläge daher.

Verwaltungs- und Managementgebühren

Neben dem Ausgabeaufschlag berechnen Fondsgesellschaften noch Managementgebühren und teilweise erfolgsabhängige Gebühren. Diese Spesen fallen kontinuierlich an und werden im Fondsprospekt meist in Form eines jährlichen Prozentsatzes angegeben. Bei aktiv gemanagten Fonds können die Verwaltungs- und Managementgebühren rasch 1,50 bis 2,50 Prozent pro Jahr betragen. Bei Indexfonds (ETFs) hingegen liegen sie meist nur bei 0,30 bis 0,40 Prozent jährlich. Wichtig: Sehr in Mode gekommen sind neuerdings auch erfolgsabhängige Vergütungen beim Erreichen oder Überbieten definierter Kennziffern wie Wertzuwachs oder Überperformance gegenüber einem Vergleichsindex – oft ein versteckter Kostenfaktor.

Steuern beim Fondssparen

Schließlich dürfen Sie beim Fondssparen die Steuern sind vergessen – auch diese sind Kosten und können die Rendite schmälern: Bei Investmentfonds wird zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds unterschieden. Bei ausschüttenden Fonds erfolgt die Gutschrift der Erträge einmal jährlich auf Ihr Anlegerkonto, bei thesaurierenden Fonds werden Ihre Gewinne sofort wieder in den Fonds investiert. In beiden Fällen wird die KESt in Höhe von 27,5 Prozent einbehalten – das gilt auch, wenn Sie zwischendurch Fondsanteile mit Gewinn verkaufen. Aktuell wird allerdings über eine KESt-Befreiung für Langfristinvestoren nachgedacht.

Fonds günstig kaufen

Wer günstig an der Börse handeln möchte – Egal ob via Fondssparen oder ETF – der braucht ein Wertpapierdepot mit guten Konditionen und einer ausreichend großen Auswahl. Online-Broker sind hier meist deutlich günstiger als Filialbanken oder Direktbanken in Österreich.

In unserem Online-Broker Vergleich für Österreich sehen Sie die Konditionen der unterschiedlichen Online-Broker sowie das Fonds- und ETF-Angebot im direkten Vergleich.

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