Weihnachten steht vor der Tür. Das Fest der Liebe lädt nicht nur zu Besinnlichkeit und Beisammensein mit der Familie ein, sondern auch zum Geschenke-Kauf. Kosmetikartikel, Elektronikgeräte und kleinere Präsente kosten schnell mehrere hundert Euro. Wie passend, dass viele Versandhäuser und Online-Händler den Ratenkauf für Weihnachtsgeschenke ermöglichen. Der kann für Verbraucher aber schnell unangenehm teuer werden.
Wir haben getestet ob es tatsächlich Sinn macht Weihnachtsgeschenke auf Raten zu kaufen oder ob es bessere Alternativen gibt.
Vorsicht vor versteckten Kosten beim Ratenkauf
Auf den ersten Blick sind Ratenkäufe für Verbraucher vorteilhaft. Das Präsent kann direkt mitgenommen und einfach später abbezahlt werden. Viele Anbieter werben zudem mit einer vermeintlichen Null-Prozent-Finanzierung der Geschenke. Beim Ratenkauf können allerdings viele versteckte Kosten auf Verbraucher zukommen.
- Gebühren für die Kontoführung
- Weiterer Kredit, der bisweilen von der Bank zusätzlich zum Null-Prozent-Kredit untergejubelt wird
- Restschuld-, Kreditausfall- und Ratenschutzversicherungen, die im Falle des Konsumkredits nicht abgeschlossen werden sollten
Sollzins ist nicht immer gleich Effektivzins – Gebühren beachten!
Die obigen Aspekte werden nicht immer in den Effektivzins miteinbezogen. Die vermeintliche Null-Prozent-Finanzierung entpuppt sich dann als kostenintensiver Finanzierungsweg. Zudem gelten günstige Ratekäufe oft nur für besonders teure Produkte. Verbraucher sollten sich nicht von Finanzierungsversprechen blenden lassen und sich immer auf die Suche nach günstigeren Anbietern für das jeweilige Geschenk machen. Auch wenn diese unter Umständen keinen Ratenkauf ermöglichen.
Zinsfalle: Montatszinsen statt Jahresszinsen
Teilweise versuchen Versandhändler, Kunden bewusst in die Irre zu führen. So wird beispielsweise mit Monatszinsen für den Ratenkauf geworben. Wer allerdings monatlich 1,65 % Zinsen für den Ratenkauf bezahlt, kommt jährlich auf stolze 21,7 %.
Schuldenfalle Ratenkauf nicht unterschätzen
Bei Ratenkäufen besteht zudem die Gefahr der Überschuldung. Wer mehrere Geschenke auf Raten kauft, verliert schnell den Überblick über die persönliche Finanzsituation. Ratenkäufe verleiten außerdem dazu Präsente zu erwerben, die eigentliche viel zu teuer sind. Die vergleichsweise kleinen Monatsraten täuschen über die Gesamtausgabe für das Geschenk hinweg.
Kurzfristiger Kredit als sinnvolle Alternative zum Ratenkauf
Im Jahr 2012 untersuchte die Arbeiterkammer Ratenkäufe bei großen Versandhändlern. Das Ergebnis der Studie war erschreckend. Der effektive Jahreszins inklusive aller Kosten betrug in einigen Fällen über 20 %. Die Arbeiterkammer gab damals den Tipp, dass kurzfristige Konsumkredite eine sinnvolle Alternative zum Ratenkauf sind.
2014 hat die AK die Zinsen für Ratenkredite dann erneut getestet. Ergebnis – Trotz historisch niedriger Leitzinsen blieben die Zinsen für den Ratenkauf praktisch unverändert.
Beispielrechnung: Ratenkauf oder Konsumkredit
Konsumkredit | Ratenkauf | |
Laufzeit | 12 Monate | 12 Monate |
Kredithöhe | 1.000 Euro | 899 Euro |
Monatliche Rate | 85,29 Euro | 80,74 Euro |
Effektiver Jahreszins | 4,40 % p.a. (Ermittlung über Vergleichsrechner) | 15 % p.a. |
Gesamtkosten | 23,52 Euro | 69,92 Euro |
Das obige Beispiel geht davon aus, dass das Geschenk 899 Euro kostet. Ratenkredite sind erst ab 1.000 Euro verfügbar. Trotz der höheren Kreditsumme ist der Konsumkredit deutlich günstiger als der Ratenkauf. In diesem Beispiel spart der Verbraucher durch die Aufnahme des Kredits fast 50 Euro. Bei längeren Kreditlaufzeiten ist die Ersparnis noch größer.
Die restlichen 101 Euro können entweder zur Tilgung des Kredits genutzt oder anderweitig investiert werden. Beispielsweise können weitere Weihnachtsgeschenke erworben werden. Durch die Aufnahme eines Konsumkredits behalten Kreditnehmer zudem immer den Überblick. Anders als bei Ratenkäufen müssen sich Verbraucher lediglich um die Abbezahlung einer Schuld kümmern.
Günstige Geschenken statt Schulden wählen
Geschenke müssen nicht immer einen materiellen Wert haben, um wirklich wertvoll zu sein. Verbraucher sollten sich fragen, ob sich die Verschuldung für ein Weihnachtsgeschenk wirklich lohnt. Kreditnehmer müssen genau kalkulieren, ob sie sich die monatliche Rate wirklich leisten können. Nur wenn die Ausgaben für den Kredit finanzierbar sind, sollten Weihnachtsgeschenke mit einem Darlehen finanziert werden.
All denjenigen, die kein oder wenig Geld für Geschenke ausgeben möchten, können die folgenden Geschenkideen helfen:
Schöne Weihnachtsgeschenke die nichts oder wenig kosten
- Gemeinsame Unternehmungen mit der ganzen Familie sind ein schönes Weihnachtsgeschenk. Zusammen Kochen oder Wandern kostet nicht viel Geld.
- Auch ein Verwöhntag für den Liebsten oder die Liebste muss nicht teuer sein. Frühstück ans Bett, Massage, Badewanne mit Kerzen deokorieren, etc.
- Fotokalender für das nächste Jahr können selbst erstellt werden und dienen als schöne Erinnerung.
- Wer kreativ ist, kann eigene Bilder, Texte oder Gedichte verschenken.
- Persönliche Geschenke, die etwa an ein gemeinsames Erlebnis oder Unternehmungen erinnern, sorgen für gute Stimmung unterm Weihnachtsbaum.
Fazit: Zuerst sparen, dann Kredit, und nur zur Not Ratenkauf
Weihnachtsgeschenke auf Raten zu kaufen kann trotzt Null-Prozent-Finanzierung teuer sein. Besonders auf versteckte Kosten wie Gebühren für die Kontoführung oder Restschuldversicherungen sollten Verbraucher Acht geben . Wer viele Geschenke auf Raten kauft, verliert zudem schnell den Überblick.
Abhilfe kann ein kurzfristiger Ratenkredit schaffen. Dieser ist oftmals günstiger als der Ratenkauf und finanziert alle Geschenke zusammengefasst in einem Darlehen. Alternativ dazu sollten Verbraucher nach günstigen oder kostenlosen Präsenten Ausschau halten. Schließlich müssen wertvolle Geschenke nicht immer teuer sein.
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