Kreditwürdigkeit verbessern: 8 Tipps für eine bessere Bonität

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Bevor eine Bank einen Kredit vergibt, wird die Kreditwürdigkeit des Antragsstellers anhand von Daten des Kreditschutzverband von 1870 (KSV) überprüft. Die Einschätzung der Bonität nicht nur darüber ob ein Kredit überhaupt vergeben wird, sondern auch über die Höhe der Zinsen. Wie die Bonität im Detail vom KSV bewertet wird, ist nicht bekannt. Klar ist allerdings, dass einige Faktoren den eigenen Score erhöhen.

Tipp 1: Eigenauskunft einholen

Jede Verbesserung der Bonität beginnt damit, den eigenen Kredit-Score überhaupt zu kennen. Nach §26 Datenschutzgesetz hat jeder Österreicher das Recht auf eine kostenlose Selbstauskunft vom Kreditschutzverband. Diese kann über die Website des KSV eingeholt werden. Sollte die Selbstauskunft ergeben, dass etwa negative Eintragungen beim KSV vermerkt sind, müssen diese überprüft werden. Ergibt die Überprüfung, dass ein Eintrag fälschlicherweise vorgenommen wurde, muss beim KSV eine Löschung beantragt werden.

Tipp 2: Unnötiges kündigen

Wer zu viele Girokonten oder Kreditkarten hat, wird vom KSV tendenziell schlechter bewertet. Privatpersonen mit mehreren Konten gelten schnell als wankelmütig, weil beispielsweise oft der Wohnort gewechselt wurde. Aber auch für den Verbraucher selbst ergibt sich aus den zusätzlichen Girokonten und Kreditkarten kaum ein Nutzen. Es ist daher ratsam nicht mehr als zwei Girokonten und Kreditkarten gleichzeitig zu besitzen.

Tipp 3: Konditionenanfrage statt Kreditanfrage

Häufige Kreditanfragen werden vom KSV ebenfalls nicht gerne gesehen. Trotzdem ist es für Kreditnehmer wichtig, die Konditionen von verschiedenen Banken miteinander zu vergleichen bevor ein Darlehen aufgenommen wird. Verbraucher sollten Schreiben an Banken daher immer als „Konditionenanfrage“ und nicht als „Kreditanfrage“ deklarieren. Erstere werden vom KSV nicht erfasst – haben aber denselben Zweck wie Kreditanfragen. Noch einfacher ist es, einen unabhängigen Vergleichsrechner zu nutzen. Dieser übermittelt ebenfalls keinerlei Daten an den KSV und spart Verbrauchern viel Zeit.

Tipp 4: Dispositionskredit einräumen lassen

Banken gewähren liquiden Kunden oft einen gewissen Überziehungsrahmen für das Konto. Je höher dieser Rahmen ausfällt, desto vertrauenswürdiger ist der Kunde aus Bankensicht. Der KSV lässt den Dispo daher teilweise in die Berechnung des Scorings einfließen. Hierbei gilt es zu beachten, dass der Überziehungsrahmen die Bonität nur dann positiv beeinflusst, wenn er aktuell nicht genutzt wird. Die Nutzung wiederum gilt als Kreditaufnahme und schwächt die Kreditwürdigkeit des Verbrauchers ab.

Tipp 5: Kredite pünktlich bezahlen

Bereits laufende Kredite wirken sich grundsätzlich negativ auf die Bewertung der Bonität aus. Wirklich drastisch sind die Auswirkungen allerdings erst dann, wenn Kredite nicht ordnungsgemäß beglichen werden. Musste eine Bank bereits mit Mahnungen oder Zwangsvollstreckungen drohen, wird das bei einer erneuten Kreditvergabe negative Auswirkungen haben. Diese sind so stark, dass die Kreditvergabe meist direkt unterlassen wird.

Tipp 6: Ratenkäufe vermeiden

Der KSV interessiert sich nicht nur für größere Bankkredite. Auch Informationen über kleinere Ratenkäufe von Konsumgütern werden durchaus erfasst. Es mag zwar verlockend erscheinen, das neue iPad oder Möbel auf Raten zu kaufen, die Bonität senkt das allerdings. Denn wer selbst kleine Anschaffungen per Kredit finanzieren muss, ist in den Augen des Kreditschutzverbundes finanziell nicht gut aufgestellt.

Tipp 7: langfristige Faktoren erhöhen

Die bisher vorgestellten Tipps sind alle innerhalb kurzer Zeit umsetzbar. Die persönliche Bonität wird aber auch durch langfristige Faktoren bestimmt. Dazu zählen etwa:

  • Einkommen
  • Art des Arbeitsverhältnisses
  • Sicherheiten
  • Länge der Kundschaft bei einer Bank

Das persönliche Einkommen zu erhöhen, dürfte sicherlich am kompliziertesten sein. Kreditnehmer sollten aber zumindest über ein unbefristetes Arbeitsverhältnis verfügen, bevor eine Kreditanfrage gestellt wird. Andernfalls wird diese in vielen Fällen abgelehnt. Zudem ist es empfehlenswert, gewisse Vermögenssicherheiten aufzubauen. Bestände auf Tagesgeldkonten oder sichere Anlagen wie Festgeld wirken sich positiv bei der Kreditvergabe aus.

Auch lange Mitgliedschaften bei Banken können bei der Kreditvergabe eine Rolle spielen. Die eigene Hausbank wird in einigen Fällen eher dazu geneigt sein, ein Darlehen zu vergeben, als andere Geschäftsbanken.

Tipp 8: Bürgschaft oder zweiter Kreditnehmer

In einigen Fällen kann die Bank zur Kreditvergabe bewegt werden, wenn eine zusätzlich Person am Kreditgeschäft beteiligt ist. Ein Bürge oder ein zweiter Kreditnehmer sorgen aus Sicht der Bank für Sicherheit. Das ist allerdings nur der Fall, wenn die dritte Vertragspartei selbst als ausreichend kreditwürdig gilt. Besonders im Falle der Immobilienfinanzierung kann ein Bürge die Zinsen senken. Bei kleineren Konsumkrediten ist das Prozedere eher unüblich.

Fazit

Die eigene Bonität kann mit recht einfachen Mitteln erhöht werden. Den Ausgangspunkt bildet dabei immer die Einholung einer Selbstauskunft beim KSV. Fehleintragungen können daraufhin direkt gelöscht werden. Zusätzlich sollten Kreditnehmer unnötige Girokonten und Kreditkarten kündigen. Bei der Aufnahme von Krediten bzw. Ratenkäufen sollte im Hinblick auf die Bonität defensiv agiert werden.

Wer noch weitere Anregungen sucht, findet auf fincomplete.com auch eine Liste von 100 Tipps zum Thema Kredit. Neben vielen bekannten und selbstverständlichen Punkten sind auch einige interessante Anregungen dabei, an die man vielleicht nicht sofort gedacht hätte.

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