Schon mit einfachen Mitteln lassen sich Heizkosten sparen. Kleinere Investitionen, einige Verhaltensänderungen sowie eventuell ein Anbieter-Wechsel erschließen bereits einen Großteil des Einsparpotenzials für Heizkosten im Haus oder der Wohnung. Aber auch etwas aufwändigere Maßnahmen wie neue Dämmungen oder gar der Austausch der alten Heizanlage senken die Heizkosten und machen die Nebenkosten fürs Heizen günstiger. Der folgende Ratgeber zeigt Ihnen die besten Tipps zur Senkung der Heizkosten.
Feststellen des Energieverbrauchs
Um Heizkosten zu sparen, sollte deren Höhe zunächst ermittelt werden. Über die letzte Zählerablesung oder Abrechnungen vom Versorger erhalten Verbraucher Informationen über ihren Wärmebedarf. Es empfiehlt sich, diesen mit Referenzwerten aus dem Netz abzugleichen. So kann ermittelt werden, ob tendenziell wenig oder viel Energie verbraucht wird. Zusätzlich kann der Erfolg durchgeführter Maßnahmen hinterher genau bemessen werden.
Heizkostenvergleich
Verbraucher sollten unbedingt verschiedene Energieversorger miteinander vergleichen. Heizkosten lassen sich so oft am unkompliziertesten einsparen. Mit der Abrechnung Ihres aktuellen Versorgers kennen Sie die aktuellen Heizkosten und Ihren aktuellen Verbrauch – mit diesen Werten können Sie in einem Vergleichsrechner die günstigsten Anbieter in Ihrer Region finden. Zwischen den günstigsten und teuersten Anbietern lagen 2018 bis zu 611 Euro Unterschied! Der Heizkostenvergleich selbst lässt sich am effektivsten über das Internet durchführen.
Die richtige Raumtemperatur
Das Wärmeempfinden ist von Person zu Person unterschiedlich. Dennoch existieren Richtwerte für die Temperatur in Räumen. Grundsätzlich reichen laut dem deutschen Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft 20 Grad aus. In Küche und Schlafzimmer genügen 18 Grad. Kälter als 15 Grad sollte es allerdings nicht sein, sonst kühlen die Wände aus. Jedes Grad Temperatursenkung spart bis zu 6 % an Heizkosten.
Abdichtung der Fenster
Selbstklebende Streifen sind leicht an Fenstern anzubringen und noch dazu preiswert. Mit einfachen Mitteln lassen sich so Dichtungen zwischen Fenster und Rahmen anbringen, welche die Heizkosten spürbar senken. Erhältlich sind die Dichtungsstreifen in jedem Baumarkt.
Türen abdichten
Nicht nur die Fenster, sondern auch die Türen sollten abgedichtet werden. Dazu eignen sich in der Regel Schaumstoffstreifen, die einfach aufgeklebt werden. Bürstendichtungen können dafür sorgen, dass Luft nicht mehr unter den Türen hindurchzieht. Beides kostet wenig Geld und ist in allen Baumärkten erhältlich.
Türen schließen
Im Haus gibt es einige Räume, die wenig beheizt werden. Die Türen zu diesen Zimmern sollten immer geschlossen bleiben. Andernfalls verteilt sich die Wärme und beide Räume werden komplett beheizt. Zudem steigt die Gefahr, dass sich im kühleren Zimmer Kondenswasser bildet, wenn warme Luft eindringt.
Entlüftung der Heizung
Die Heizung sollte zu Beginn einer jeden Heizperiode entlüftet werden. Andernfalls sorgt die Luft in der Heizanlage dafür, dass das Wasser nicht richtig durchgepumpt und die Radiatoren nicht warm werden. Zum Entlüften müssen Mieter und Immobilienbesitzer einfach das Ventil am noch ausgeschalteten Heizkörper aufdrehen.
Heizkosten sparen durch Stoßlüften
Nur allzu gerne lassen Verbraucher das Fenster tagsüber stundenlang in Kippstellung. Drei- bis viermaliges Stoßlüften ist allerdings deutlich effizienter. Für zehn Minuten werden alle gegenüberliegenden Fenster geöffnet, so dass sich die verbrauchte Luft schnell austauscht. Währenddessen muss natürlich die Heizung gedrosselt werden.
Thermohygrometer nutzen
Nicht nur die Art und Weise des Lüftens ist wichtig, sondern auch der Zeitpunkt. Die sogenannten Thermohygrometer messen kontinuierlich die Luftfeuchtigkeit eines Raumes. Eine kleine rote Lampe zeigt an, ob Lüften erforderlich ist. So lassen sich unnötiges Lüften vermeiden und Heizkosten sparen.
Heizung herunterdrehen
Nachts oder während das Haus für längere Zeit verlassen wird, kann die Heizung heruntergestellt werden. Dadurch lassen sich Heizkosten sparen, gleichzeitig darf die Temperatur im Gebäude allerdings nicht zu stark sinken. Sonst setzt sich Kondenswasser an den Wänden ab, das zur Schimmelbildung führen kann.
Programmierbare Thermostate
Wer die Heizung nicht ständig manuell herunterdrehen möchte, kann in programmierbare Thermostate investieren. Diese regeln die Temperatur zu einer bestimmten Uhrzeit automatisch. So kann das Bad etwa passend zum Morgen automatisch aufgeheizt werden. Die meisten Thermostate lassen sich mit wenigen Handgriffen direkt an den Heizkörpern montieren.
Vorhänge und Rollladen herunterlassen
Besonders in der Nacht lassen sich Heizkosten sparen. Das Haus oder die Wohnung verliert durch die geringen Temperaturen stark an Wärme. Dichte, schwere Vorhänge und Rollladen helfen dabei, den Energieverlust zu mindern. Besonders in Altbauten geht ohne die nächtliche Dichtung viel Energie verloren.
Tagsüber Gardinen aufziehen senkt Heizkosten
Im Gegensatz dazu sollten Gardinen tagsüber offen bleiben. Allzu oft hängen diese nämlich direkt über den Heizkörpern. Die Heizenergie kann dann nicht richtig in den Raum ziehen und verhindert eine effiziente Beheizung der Wohnung.
Heizkörper freistellen
Nicht nur Vorhänge und Gardinen können die Arbeit der Heizkörper verhindern. Auch Möbel und andere Einrichtungsgegenstände sollten die Heizung nicht blockieren.
Heizungsrohre richtig dämmen
Besonders Hausbesitzer können einen Großteil der Heizkosten sparen, wenn die Heizungsrohre adäquat gedämmt werden. Andernfalls geht bereits im Keller ein guter Teil der Wärmeenergie verloren. Die dämmenden Rohrschalen sind in Baumärkten bereits für wenig Geld zu haben. Der Wärmeverlust lässt sich durch die einfache Dämmung um bis zu 90 % reduzieren.
Fassade und Dach dämmen
Etwas aufwändiger gestaltet sich die Dämmung der Wände, der Fassade und des Dachs. Bei jeder Haussanierung sollte allerdings darauf geachtet werden, eine hochwertige Dämmung zu integrieren. Kalte Luft bleibt dank modernen Dämmmaterialien außerhalb und die Wärme innerhalb der Wohnung.
Dämmung hinter den Heizkörpern
Viele Heizkörper stehen in Nischen. Die Wände dahinter sind sehr dünn. Eine entsprechende Dämmung bewirkt, dass der Wärmeverlust hinterm Heizkörper um bis zu 90 % gemindert werden kann. Die Materialen hierfür sind ebenfalls im Baumarkt erhältlich. Es empfiehlt sich, Styropor zu verwenden, das mit einer Aluminiumschicht überzogen wurde.
Kaltes Wasser zum Händewaschen
Die Hände werden häufig mit warmen Wasser gewaschen, um Keime zu töten. Dazu müsste dieses aber theoretisch kochen. Seife entfaltet auch bei kaltem Wasser ihre angestrebte Wirkung und entfernt ebenfalls alle Erreger. Die Verwendung von kaltem Wasser trägt also zum Heizkosten sparen bei.
Baden als absoluter Luxus
Ein Bad benötigt rund 120 Liter Wasser. Bei einer gründlichen Dusche werden hingegen nur etwa 70 Liter verwendet. Da das Wasser in beiden Fällen auf dieselbe Temperatur erhitzt werden muss, lassen sich durchs Duschen Heizkosten sparen.
Sparduschkopf verwenden
Doch auch beim Duschen selbst besteht Einsparpotenzial. Ein sogenannter Sparduschkopf kann pro Jahr mehrere tausend Liter Wasser und damit mehrere hundert Euro Heizkosten sparen. Der Verbrauch wird dadurch gemindert, dass dem Wasser relativ viel Luft beigemischt wird. Den Duschvorgang selbst beeinflusst das allerdings nicht.
Hochwertige Baustoffe verwenden
Besonders bei Neubauten haben Bauherren viele Möglichkeiten, Heizkosten schon im Ansatz einzusparen. Der Energieverbrauch lässt sich beispielsweise durch Ytong niedrig halten. Aber auch das Zusammenspiel von Kalksandstein-Konstruktionen und Vakuum-Isolations-Paneelen dämmt den Verbrauch von Wärmenergie stark ein.
Der richtige Energieträger
Wohnungen und Häuser lassen sich grundsätzlich mit Strom, Heizöl, Pellets, Erdgas oder Holz heizen. Die Nutzung von Strom ist dabei grundsätzlich ineffizient, da die laufenden Kosten sehr hoch sind. Alle anderen Energieträger bewegen sich grob auf einem Preisniveau, wobei Holz als Brennmaterial meist am günstigsten ist, allerdings die Heizanlage selbst dafür etwas teurer ist, wenn es automatisch funktionieren soll.
Alte Heizanlagen austauschen
Fast alle Heizanlagen, die älter als 30 Jahre sind, arbeiten ineffizient. Das liegt nicht nur am Verschleiß, der mit der Zeit unvermeidbar ist. Vor einigen Jahrzehnten wurde grundsätzlich weniger Wert auf Energieeffizienz gelegt. Ein Austausch der alten Anlage lohnt sich fast immer, wenn das Haus oder die Wohnung noch längere Zeit als Zuhause dienen soll.
Wartung der Heizanlage
Der Austausch einer Heizanlage ist zugegeben ein recht teures Unterfangen. Regelmäßig gewartet werden sollte das Gerät aber allemal. Durch die jährliche Inspektion lassen sich bis zu 10 % an Heizkosten sparen. Durch die Überprüfung vom Fachmann wird gewährleistet, dass die Heizanlage auch in Zukunft sparsam arbeitet.
Fördermittel nutzen
Jedes Bundesland fördert sparsames und umweltbewusstes Heizen auf individuelle Weise. In der Regel erhalten private Haushalte Fördergelder für besonders effiziente Heizanlagen oder den Austausch alter Installationen.
Professionelles Gutachten in Auftrag geben
Die bisher vorgestellten Tipps helfen bereits enorm dabei, Heizkosten zu sparen. Zusätzlich ist es möglich, einen Fachmann mit einem Check der eigenen vier Wände zu beauftragen. Meist kann der Profi innerhalb von ein oder zwei Arbeitsstunden umfangreiche Potenziale entdecken und direkt Maßnahmen vorstellen, mit denen die Potenziale ausgeschöpft werden können. Die anfängliche Investition macht sich im Laufe der Zeit deutlich bezahlt.
Fazit: Kostengünstig Heizkosten sparen
Das Einsparpotenzial bei den Heizkosten ist mit einfachen Mitteln zu erschließen. Kleinere Investitionen wie Dämmungen der Heizrohre, programmierbare Thermostate oder ein Sparduschkopf senken die Heizkosten bereits in beträchtlichem Maße. Aber auch das eigene Verhalten kann Heizkosten einsparen. So sollten Türen zu kalten Räumen stets geschlossen bleiben, ausgiebiger Bäder vermieden und Rollladen über Nacht immer runtergelassen erden. Wer über etwas mehr finanziellen Spielraum verfügt, kann seine alte Heizanlage komplett gegen ein moderneres Objekt eintauschen lassen.
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