Wie kann man in Öl investieren?

in Öl investieren

Das schwarze Gold ist nicht nur der Motor der Weltwirtschaft, sondern auch ein äußerst beliebtes Spekulationsobjekt. Schließlich schwankten die Preise des Rohstoffs in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten äußerst stark. Mittlerweile können auch Kleinanleger an diesen Kursentwicklungen partizipieren, indem sie in Öl investieren. Dabei wird der Rohstoff jedoch nur selten physisch erworben. Vielmehr läuft der Handel vollständig über Finanzderivate oder Fonds ab.

Unterschiedliche Ölsorten

Zunächst müssen sich Anleger darüber informieren, womit sie überhaupt handeln. Denn Öl ist nicht gleich Öl. Grundsätzlich bezeichnen Öl-Investments solche Geldanlagen, welche direkt in Rohöl erfolgen. Es handelt sich hierbei um den unveränderten Energieträger, der so im Erdreich lagert. Treibstoff oder Heizöl sind hingegen bereits durch Raffinerien verändert worden, um aktiv genutzt werden zu können.

Zudem gilt es zu beachten, dass beim Rohöl selbst verschiedene Ölsorten existieren. Die bekannten hierbei sind:

  • West Texas Intermediate kurz WTI (US-Öl)
  • Brent Crude Oil (Nordseesorte)

Was beeinflusst den Ölpreis?

In den vergangenen Jahren und Jahrzenten war der Ölpreis teils erheblichen Schwankungen ausgesetzt. Erster Faktor für diese Entwicklung ist natürlich Angebot und Nachfrage des Ölpreises. Allerdings wird insbesondere das Angebot durch einige wenige Länder bestimmt, die über sehr große Ölreserven verfügen. Schon im Jahr 1960 haben sich einige der Länder als sogenannte OPEC-Staaten zusammengeschlossen. Dazu zählen etwa:

  • Kuwait
  • Iran
  • Irak
  • Saudi-Arabien

Rund 40 Prozent der weltweiten Produktion wird von diesen Ländern kontrolliert. Bezogen auf die weltweiten Reserven sind es sogar ganze 75 Prozent. Darüber hinaus fördern weitere Nationen wie die USA, Russland oder Großbritannien Öl.

Auf Seiten der Nachfrager sind es vor allem verschiedene Raffinerien, welche den Preis für das Erdöl bestimmen. Das umgewandelte Öl wird dann insbesondere für Treibstoffe für Autos, Flugzeuge und Eisenbahn verwendet. Auch die Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung wird in vielen Ländern durch Öl betrieben.

Langfristige Prognose für Öl

Auf lange Sicht sind weitere Faktoren für die Ölpreisentwicklung von Bedeutung. Insbesondere steigendes Wirtschaftswachstum der Schwellenländer wird dafür sorgen, dass die weltweite Nachfrage nach Öl weiter nach oben geht. Gleichzeitig kann das Angebot ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr steigen, schließlich ist Öl kein regenerativer Energieträger. Schon derzeit werden Zugänglichkeit und Erschließbarkeit immer schwieriger.

Auch in Zukunft werden kurzfristige Schwankungen immer wieder dafür sorgen, dass es zu Einbrüchen oder ungewöhnlich starken Anstiegen beim Ölpreis kommt. Schuld hieran sind oftmals Wirtschaftskrisen wie etwa im Jahr 2008. Aber auch Kriege in oder in der Nähe von erdölfördernden Ländern lassen die Preise stark volatil werden. Ein Blick auf die Entwicklung des Preises in den vergangenen 15 Jahren zeigt dies eindrucksvoll:

Entwicklung des Ölpreises seit 2001. (Quelle: finanzen.net)
Entwicklung des Ölpreises seit 2001. (Quelle: finanzen.net)

Mit diesen Finanzprodukten lässt sich in Öl investieren

Öl wird von Kleinanlegern und auch von Spekulanten nicht mehr physisch erworben. Es existieren eine ganze Reihe von Finanzprodukten, über welche Anleger von der Kursentwicklung einzelner Rohölsorten profitieren können:

  • Zertifikat
    Über ein Zertifikat können Anleger direkt auf den Ölpreis setzen. Dazu eignen sich insbesondere „Open-end-Zertifikate“ mit unbegrenzter Laufzeit. Allerdings sollte gerade bei längerfristigen Investitionen beachtet werden, dass es zu vergleichsweise hohen Kosten kommen kann. Diese entstehen durch das Rollieren von einem Termin-Kontrakt in den nächsten. Der Vorteil an Zertifikaten: Es existieren hierbei auch Varianten, die über einen Hebel verfügen.
  • CFDs
    Auch über Contracts for Difference (CFD) lassen sich Spekulationen auf den Ölpreis betreiben. Die Produkte sind dabei äußerst kostengünstig und insbesondere für den kurzfristigen Handel geeignet.
  • ETC
    Exchange Traded Commodities (ETC) werden an der Börse gehandelt. Sie ermöglichen ebenfalls einen kostengünstigen Einstieg in das Öl-Investment.
  • Aktien
    In den vergangenen Jahren haben viele Öl-Aktien von Firmen wie Shell, BP, Chevron, ExxonMobil, Royal Dutch Shell oder Statoil stark gelitten. Schuld hieran war vor allem der chronisch günstige Ölpreis. Allerdings bietet das gleichzeitig viel Aufholpotential, denn bei steigenden Ölpreise sprudeln die Milliarden wieder.
  • Fonds
    Einzelinvestitionen bieten allerdings die Gefahr, von unternehmensspezifischen Krisen überrascht zu werden. Gerade Umweltskandale wie im Falle von BP sorgen dafür, dass die Kurse von Öl-Produzenten stark einbrechen können. Sinnvoller sind daher Investitionen in aktiv gemanagte Fonds, die gleich mehrere Unternehmen aus der Öl- und Ölförderbranche im Portfolio haben.
Eklatanter Verlust der BP-Aktie während der Ölpest im Golf von Mexiko 2010. (Quelle: Google, eigene Darstellung)
Eklatanter Verlust der BP-Aktie während der Ölpest im Golf von Mexiko 2010. (Quelle: Google, eigene Darstellung)
  • ETF
    Wer mehr Eigenverantwortung übernehmen möchte, kann sein Geld in passiv gemanagten Fonds anlegen. ETFs bilden dabei die Wertentwicklung eines ganzen Korbs an Öl-Werten ab. Beispielsweise existieren solche Indizes von Dow Jones.

Alle vorgestellten Finanzprodukte können Anleger über ihren Broker erwerben. Damit hierbei möglichst geringe Kosten entstehen, sollte das eigene Depot frei von Führungsgebühren sein. Entsprechend günstige Anbieter finden Anleger stets im Brokervergleich.

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Fazit: Über Fonds oder Derivate in Öl investieren

Die Preisentwicklung von Öl ist sowohl auf kurze als auch auf lange Sicht äußerst volatil. Insbesondere die Entwicklung der Weltwirtschaft, militärische Konflikte und die OPEC-Staaten sorgen immer wieder für Kurssprünge. Wer ein vergleichsweise risikoreiches Investment in den Rohstoff durchführen möchte, kann hierzu unterschiedliche Finanzprodukte nutzen. Für kurzfristige Investitionen werden insbesondere Derivate wie Zertifikate oder CFD verwendet. Wer langfristig vom Öl-Geschäft profitieren möchte, kann Anteil an entsprechenden Unternehmen erwerben. Fonds und ETFs bieten diese Möglichkeit ebenfalls, sind aber deutlich diversifizierter.

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1 Kommentar zu „Wie kann man in Öl investieren?“

  1. Habe in WTI investiert. Die Overnight Fees betragen zur Zeit 360%/Jahr. Jetzt muss ich mit grossem Verlust verkaufen. Nun möchte ich alternativ auf andere Art weiter in Oel einsteigen. Ich denke, dass auch Derivate die gerollt werden grosse Kosten verursachen können. Gibt es andere Möglichkeiten?

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