Apple zählt zu den beliebtesten ausländischen Aktien in Österreich. Seit Jahren kann das Unternehmen auf steigende Umsatzzahlen, bahnbrechende Innovationen und starke Aktienkursanstiege verweisen. Seit einigen Monaten ist das Wertpapier allerdings stark unter Druck: Kursverluste von über 25 Prozent mussten hingenommen werden. Lohnt es sich daher eventuell genau jetzt, Apple Aktien zu kaufen? Oder geht das Wertpapier weiter auf Talfahrt?
Die bisherige Kursentwicklung der Apple Aktie
Die eigentliche Erfolgsgeschichte von Apple beginnt erst Anfang der 2000er. Mit der Entwicklung des ersten iPhones schossen die Umsatzzahlen drastisch nach oben. In den Folgejahren überzeugte Apple immer wieder durch weitere Innovationen, brachte etwa das iPad oder neue Macs auf den Markt. Dank des Hypes um das US-Unternehmen und des geschickten Marketings konnte sich Apple zur wertvollsten Marke der Welt entwickeln. Das war auch in den Aktienkursen spürbar:
Im Jahr 2005 lag der Kurs der Apple-Aktien noch bei rund 5 Euro. Wer damals Apple Aktien kaufen wollte, wurde von vielen Analysten müden belächelt. Zu teuer seien die Produkte des Konzerns, zu festgefahren die strategische Unternehmensausrichtung. Bis ins Jahr 2012 stieg der Kurs der Apple Aktie allen Einschätzungen zum Trotz bis auf knapp über 100 Euro an. Ganze 2.000 Prozent Rendite in gerade einmal sieben Jahren – ein absoluter Spitzenwert mit dem nicht einmal Google mithalten kann. Nach kurzzeitigem Kurseinbruch im Jahr 2013 auf rund 60 Euro, erreichte die Apple Aktie Mitte 2015 ihren Höchstwert von 132,54 Euro. Danach ging es jedoch wieder bergab: Stand 02.05.2016 liegt das Wertpapier bei 93,64 Euro.
Die Gründe für die Kursverluste
Apple ist weit davon entfernt, Geldsorgen zu haben. Mehr als 200 Milliarden Dollar Rückstellungen soll der Konzern sein Eigen nennen dürfen. Mehrere Milliarden Dollar Gewinn kommen pro Quartal hinzu. Die Kurseinbrüche an der Börse sind vor allem den Zukunftsprognosen geschuldet, viele Anleger glauben nicht mehr an ein mittelfristiges Wachstum des Konzerns:
- Die Verkaufszahlen für das neue iPhone gingen zum ersten Mal überhaupt zurück.
- Großinvestor Carl Icahn verkaufte seine Apple Aktien. Zwar lobte er das Unternehmen, verwies aber auf den Wachstumsmarkt China. Hier wurden bereits einigen Online-Dienste von Apple aus Gründen der Zensur gesperrt. Bei weiteren Einschränkungen würden die Apple-Produkte in China nicht mehr attraktiv sein.
- Apple Watch und der neue Apple TV konnten bisher nicht als neue Erlösbringer überzeugen.
- Die oft günstigeren Android-Geräte machen Apple starke Konkurrenz.
Was spricht für künftige Kursanstiege?
Bei allen aufgeführten Negativaspekten gilt es zu beachten, dass Apple immer noch einer der größten Konzerne der Welt ist. Nur eine einzige Innovation könnte dafür sorgen, dass sich Apples Umsatzzahlen wieder stark erhöhen. Der Konzern selbst sieht die sinkenden Absatzzahlen des iPhones als wenig dramatisch an. Insbesondere in Indien und China entstünde gerade eine Mittelschicht, die sich das teure Smartphone in Zukunft leisten könne. Hätten in China im Jahr 2020 noch rund 50 Millionen Menschen zur Mittelschicht gehört, würden es im Jahr 2020 rund eine halbe Milliarde sein.
Auch in Russland oder Brasilien sieht Konzern-Chef Tim Cook weiter Potenzial: „Wir ziehen uns dort nicht zurück.“ Die vorrübergehende Verkaufsflaute sei vor allem durch die niedrigen Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt zu erklären, die der Bevölkerung in Russland und Brasilien die Kaufkraft entziehe. Nach der erfolgreichen Überwindung der ökonomischen Krise, würden dann auch wieder die Verkaufszahlen des iPhones steigen.
Neues Wachstum könnte Apple auch aus der dem Autogeschäft ziehen. Die Gerüchte über die Pläne des Konzerns in diesem Sektor sind allerdings noch recht wage. Etwas konkreter wird es im Bereich der Virtual-Reality-Technologie (VR): „Ich denken nicht, dass VR in einer Nische spielt. Das ist wirklich cool und hat einige interessante Auswirkungen“, sagte Cook in einer Telefonkonferenz. Um das Potenzial der VR nutzen zu können, engagierte Apple jüngst den Experten Doug Bowman und kaufte gleich eine Reihe von Firmen aus dem Sektor.
Das sagen Analysten zur Apple Aktie
Wer aktuell Apple Aktien kaufen möchte, sollte sich näher mit Analystenmeinungen zum Wertpapier beschäftigen. Von 36 großen Analysten, darunter etwa Goldman Sachs oder Barclays, raten 31 dazu, Apple Aktien zu kaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 128 Euro. Das ist zwar unter dem Allzeithoch, aber mehr als 35 Prozent über dem aktuellen Wert. Das allein würde bereits für eine hohe Rendite sorgen.
Hinzu kommen die recht stattlichen Dividenden, die Apple seit 2013 regelmäßig auszahlt. Zwischen 0,40 und 1,98 US-Dollar wurden pro Aktie an die Teilhaber des Unternehmens ausbezahlt. Die Dividendenhöhe stieg dabei kontinuierlich an, auch für 2017 wird eine weitere Steigerung erwartet. Dass Apples Gewinne in Zukunft nachlassen, gilt derzeit unter Analysten als unwahrscheinlich.
Um möglichst viel Rendite mit dem Wertpapier erzielen zu können, sollten Anleger vor allem die Kaufkosten senken. Beispielsweise sorgen Depotführungsgebühren dafür, dass die Dividende schnell aufgefressen wird. Zu hohe Orderprovisionen führen ebenfalls zu nachhaltig geringeren Gewinnen. Ein Brokervergleich ist daher unerlässlich, bevor Apple Aktien gekauft werden.
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Fazit: Moderates Risiko, gute Kaufkurse
Der Kurs der Apple Aktie ist aktuell mit knapp 94 Euro vergleichsweise niedrig. Grund hierfür ist die ab Mitte 2015 begonnene Talfahrt. Insbesondere die rückläufigen Verkaufszahlen des iPhones haben Anleger wie Großinvestor Carl Icahn zu Verkäufen verleitet. Für einen Kauf der Aktien sprechen aktuell die Dividendenzahlungen, die ständige Innovationsfreudigkeit des Unternehmens und die Wachstumsmärkte in Asien. Das sehen auch viele Analysten so: fast alle großen Banken und Agenturen empfehlen aktuell, die Apple Aktie zu kaufen.
