In Zeiten, in denen die Zinsen nahezu nicht mehr vorhanden sind, suchen die Menschen wieder häufiger nach alternativen Anlagemöglichkeiten. Eine interessante Alternative stellen Investments in Oldtimer dar, allerdings müssen beim Investieren in Oldtimer gewisse Faktoren beachtet werden, um nicht ein Minusgeschäft bei dieser Geldanlage zu machen.
Was sind Oldtimer
Versicherungstechnisch betrachtet gelten Autos die älter als 25 Jahre sind als Oldtimer. Allerdings streiten sich Experten darum, was ein Auto wirklich zu einem Oldtimer macht. Die Vorstufe eines Oldtimers ist ein Youngtimer. Die Grenze zwischen Young- und Oldtimer ist dabei häufig nicht ganz klar. Bei den international „collector cars“ genannten Autos handelt es sich hauptsächlich um Objekte der 1960er bis 1990er Jahre.
Oldtimermarkt seit Jahren am Wachsen – Tendenz aber sinkend
Der Oldtimermarkt ist seit einigen Jahren stark am Wachsen. Durchschnittlich nahmen die Oldtimerpreise pro Jahr ca. 5% zu. Der Oldtimer Index des VDA stieg im Jahr 2015 um 5,6 Prozent. Im Jahr 2016 bewegt sich der Oldtimermarkt zwar nicht zurück, aber auch nicht stark aufwärts. Die letzten Monate ist eine Art Stillstand eingetreten. Während früher noch echte Schnäppchen am Oldtimermarkt zu erzielen waren, ist dies heute viel schwieriger geworden durch die ganzen Vergleichsportale im Internet. Mittlerweile ist es schwer, einen Oldtimer deutlich über dem Marktwert zu verkaufen.
Welche Kriterien machen Oldtimer wertvoll?
Wichtig zu erwähnen ist, dass nicht jedes alte Auto wertvoll ist. Um wertvoll und finanziell rentabel zu sein, müssen gewisse Kriterien erfüllt sein. Die Marke des Autos und das Modell spielen eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle. Besonders begehrt sind seltene Autos, die in geringer Stückzahl gebaut wurden, oder schon lange nicht mehr auf den Straßen zu sehen sind. Außerdem ist ein guter und möglichst originaler Zustand die Grundvoraussetzung für einen hohen Sammlerwert.
Dabei können auch früher billige Autos wie der Citroen 2CV (Ente) oder der Renault 4 heute viel Geld wert sein, weil man sie eben schon lange nicht mehr auf den Straßen gesehen hat. Es kann sowohl ein VW Käfer, als auch ein Ferrari hohe Gewinne einbringen, wenn es sich um ein seltenes Auto handelt.
Videospiel Generation verändert Oldtimermarkt
Oldtimer werden immer früher gekauft, weil sich Sammler die Jugendträume aus den 1980er und 1990er Jahren verwirklichen. Die sogenannte Videospiel Generation verwirklicht sich den Traum, mit dem Auto zu fahren, welches sie früher auf der Konsole gefahren sind. Auch sogenannte Posterautos sind begehrte Objekte. Die Lamborghinis und Ferraris die früher nur auf Poster bestaunt werden durften, werden jetzt von wohlhabenden Fans gekauft. Allgemein sind Ferrari und Porsche die beliebtesten Marken bei den Videospiel- und Posterkäufen. Bei diesen Autos handelt es sich eigentlich noch um Youngtimer.
Für 18.000 Euro gekauft und um 52 Millionen verkauft
Der Ferrari 250 GTO ist der Rekordhalter was den erzielten Preis für einen Oldtimer betrifft. Das Modell wurde Anfang der 1960er Jahren gebaut und hat damals ca. 18.000 Dollar gekostet. Insgesamt wurden lediglich 39 Stück des 250 GTO gebaut. Über einen Privatkauf wurde 2013 für dieses Modell 52 Millionen Dollar bezahlt!
Diese Summen sind aber natürlich nicht die Normalität und diese Autos sind auch für die meisten Menschen nicht erschwinglich.
Instandhaltungskoten nicht unterschätzen
Die Entwicklung eines Autos zu einem Young- oder Oldtimer kostet nicht nur sehr viel Zeit und Geduld, sondern auch eine nicht unwesentliche Menge Geld. Schließlich muss der Oldtimer regelmäßig gewartet werden, um nicht zu verrosten. Laut Experten muss man jährlich bis zu 2000 Euro Reparaturkosten für einen Mittelklassewagen aus den 1960er bis 1980er Jahren einplanen. Für Sportwagen können schon mal 7000 Euro pro Jahr anfallen.
Fazit: Oldtimer als Geldanlage nur für wenige leistbar
Oldtimer als reine Geldanlage zu sehen wird wohl nur in den wenigsten Fällen zu wirklich hohen Renditen sehen. Oldtimer sammeln sollten nur Autofans, die Spaß an dem alten Auto haben und sich gerne um das Auto kümmern. Schließlich fressen die Reparaturkosten oft den späteren Gewinn auf. Wer sich am Sammeln und Pflegen eines alten Autos erfreut und dabei die Chance auf eine stetige Werteentwicklung sieht, sollte aber definitiv über diese alternative Geldanlage nachdenken.