„The bank you’ll love“ – so wirbt das Vorzeige-Fintech aus Deutschland mit österreichischen Gründern für ihr Smartphone-Konto N26. Nun macht die Bank jedoch Schluss mit den Briten und zieht sich bis zum 15. April 2020 komplett aus Großbritannien zurück.
Rund 200.000 Kunden betroffen
Mitte April 2020 werden alle N26 Konten von Briten geschlossen und verbleibendes Guthaben kann nur noch auf ein Referenzkonto überwiesen werden. Auf Nachfrage von Bloomberg sollen ca. 200.000 Kunden davon betroffen sein. Zuvor kamen laut Unternehmensangaben pro Tag im Schnitt 1.000 neue Kunden dazu.
Begründet wird des laut Firmenzentrale in Berlin durch den Brexit. So fehlt N26 nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU eine gültige Banklizenz – und man hat wohl keine Lust darauf sich um eine neue Lizenz zu bemühen, so wie es die Bank z.B. in den USA gemacht hat, um dort aktiv zu sein. Zuvor reichte ein gültige europäische Banklizenz aus, um in allen EU-Ländern Bankgeschäfte abzuwickeln.
Neue Bank mit Milliardenbewertung
N26 wurde von den Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal 2013 gegründet und soll nach der letzten Finanzierungsrunde im Juli 2019 rund 3,5 Milliarden Dollar Wert sein. Weltweit beschäftigt N26 über 1.500 Mitarbeiter und hat nach eigenen Angaben bereits 5 Millionen Kunden.
Seit wenigen Monaten expandiert N26 in Kooperation mit der Axos Bank auch in die USA und soll dort in wenigen Monaten bereits 250.000 Kunden akquiriert haben. Das scheint wohl attraktiver zu sein als der nunmehr „komplizierte“ UK Markt.
Folgen für N26 in Österreich?
Für N26 Österreich hat der Brexit keine Auswirkungen. Das kostenlose Girokonto mit Mastercard und kostenlosen Euro-Abhebungen an Bankomaten sowie die N26 You und N26 Metal Konten sollen wie gehabt weiter laufen. Solange Österreich in der EU ist, sollte sich daran auch nichts ändern.