Unterlagen für den Kreditantrag – das sollten Sie vorbereiten

Kredinantrag: Benötigte Unterlagen für einen Kredit

Wer einen Kredit beantragen möchte, der sollte nicht unvorbereitet erscheinen. Sonst hinterlässt man schnell einen negativen ersten Eindruck. Egal ob Sie den Kreditantrag online oder in einer Filiale stellen, bei der Beantragung eines Kredits muss der potenzielle Kreditnehmer seiner Bank bestimmte Unterlagen vorlegen, die über seine Kreditwürdigkeit und den gewährten bonitätsabhängigen Zinssatz entscheiden.

Je nach Kreditart fordert die Bank jedoch unterschiedliche Dokumente vom Interessenten. So unterscheiden sich die Voraussetzungen eines Konsumkredits von denen eines Autokredits oder eines klassischen Immobiliendarlehens. Dies hat zum einen regulatorische Gründe, um den Verbraucher zu schützen, andererseits stiftet dies aber auch einen wirtschaftlichen Nutzen für die Bank, wodurch sie das Ausfallrisiko eines einzelnen Kredits besser bewerten kann. Im Folgenden werden alle nötigen Unterlagen erläutert und anschließend aufgeführt, welche Unterlagen eine Bank für welche Art von Kredit anfordert.

Konsumkredit

Für einen Konsumkredit / Ratenkredit werden folgende Unterlagen benötigt:

1. Personalausweis / Reisepass / Aufenthaltstitel

Banken müssen aus regulatorischen Gründen ihre Kunden zweifelsfrei legitimieren können und persönliche Daten in internen Systemen hinterlegen. Dazu genügt die Vorlage des Personalausweises oder des Reisepasses des Kunden. Manchmal reicht sogar ein Führerschein für das Ident-Verfahren.  Für Kreditinteressenten, die Angehörige von Drittstaaten sind und sich in der Europäischen Union aufhalten, ist ein sogenannter Aufenthaltstitel erforderlich. Dieser ersetzt bei der Legitimation den Personalausweis bzw. den Reisepass.

2. Die letzten drei Gehaltsabrechnungen / Die letzte Renteninformation

Die Bonität des Kreditnehmers ist für die Bank von essenzieller Wichtigkeit, da sie die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kunden im Kreditgeschäft darstellt. Daher hängt es von ihr ab, ob ein Kredit vergeben werden kann und wenn ja, zu welchen Zinskonditionen dieser angeboten wird. Sofern der potenzielle Kunde also in einem Arbeitsverhältnis steht, ist es für die Bank wichtig, dessen regelmäßigen Gehaltseingang zu prüfen und die Zahlungsfähigkeit zu ermitteln. Aufgrund dessen verlangen Kreditinstitute in der Regel die Einreichung der letzten drei Gehaltsabrechnungen durch den Interessenten. Erfolgt die Kreditaufnahme erst im Rentenalter, so ersetzt die letzte Renteninformation die letzten drei Gehaltsabrechnungen.

Eine andere Situation liegt vor, wenn die Kreditlaufzeit über den Rentenbeginn hinaus andauert bzw. andauern könnte. Da mit dem Rentenbeginn kein Gehalt mehr bezogen wird, sondern eine regelmäßige Rentenzahlung anfällt, kann sich das Einkommen des Kreditnehmers ändern. Diese sogenannte Rentenlücke fällt je nach Vorsorgetätigkeit in der Vergangenheit höher oder niedriger aus. Die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen und dem Renteneinkommen könnte dadurch aber die Entscheidung über eine Kreditvergabe deutlich beeinflussen, da sie die Zahlungskraft des Kreditnehmers herabstuft.

3. Kontoauszüge der letzten drei Monate

Analog zur Prüfung der Einnahmen durch die Einholung der letzten drei Gehaltsabrechnungen bzw. der letzten Renteninformation wird auch eine Prüfung der Ausgaben durchgeführt. Dabei werden dem regelmäßigen Einkommen entweder aus den Kontoauszügen bekannte Ausgaben oder, falls diese nicht ersichtlich sind, bestimmte Pauschalbeträge abgezogen. Diese Pauschalbeträge werden in ihrer Höhe bankintern vorgegeben und sollen die durchschnittlichen monatlichen Kosten für beispielsweise die Lebenshaltung, Versicherungen und ähnliche Ausgaben abbilden. Das Ergebnis der Saldierung von Einnahmen und Ausgaben stellt das frei verfügbare monatliche Einkommen dar. Sofern dieser Betrag größer als die monatlichen Zins- und Tilgungsbeträge des Kredits sind, ist eine Kreditvergabe grundsätzlich vorstellbar.

Autofinanzierung

Neben den Unterlagen aus Ziffer 1), 2) und 3) des Konsumentenkredits benötigen Banken bei der Finanzierung eines PKWs noch die Kopie des Kaufvertrags und des Fahrzeugbriefs sowie den Kilometerstand bei Gebrauchtwagen. Wenn Sie ein Auto leasen und dies nicht direkt beim Händler abschließen, brauchen Sie die Unterlagen übrigens auch.

4. Kopie des Kaufvertrags und Fahrzeugbrief

Um den tatsächlichen Erwerb eines PKWs aus der Inanspruchnahme eines Kredits auch nachweisen zu können, muss der Kreditnehmer in der Regel eine Kopie des Kaufvertrags und den Fahrzeugbrief, letzterer wird auch Zulassungsbescheinigung Teil II genannt, vorweisen können. Hier unterscheiden sich die Anforderungen der Banken, da die Aufnahme eines Kredits zum Autokauf bei bestimmten Geldhäusern auch nur mit einem der genannten Dokumente möglich ist. Falls das Kreditinstitut auf die Vorlage des Fahrzeugbriefs verzichtet, so muss der Kreditnehmer jedoch zusätzlich die Marke, das Modell und die Erstzulassung des Fahrzeugs einreichen, da diese Daten im Fahrzeugbrief festgehalten werden.

5. Kilometerstand bei Gebrauchtwagen

Beim Kauf eines Gebrauchtwagens ist über die bereits genannten Unterlagen hinaus auch der Kilometerstand bei der Bank zu hinterlegen. Anhand dessen kann der Besicherungswert des PKWs besser bewertet werden, was für den Kreditnehmer in der Regel einen niedrigeren Sollzinssatz zur Folge hat.

Immobiliendarlehen / Hypothekarkredit

Auch für eine Immobilienfinanzierung sind die Unterlagen aus den Gliederungspunkten 1 bis 3 notwendig. Dazu werden für den Hypothekarkredit meist noch weitere Unterlagen benötigt.

6. Kaufvertrag

Aus dem Kaufvertrag kann die Bank viele relevante Daten entnehmen, wie z.B. die Grundbuchnummer. Die Bank führt dann meist eine Grundbuchabfrage durch (ev. kostenpflichtig) um zu sehen, ob es Eintragungen für das Objekt gibt, die den Wert mindern könnten (Vorkaufsrechte, Wegrechte, Pfandrechte, etc.). Meist muss der Kaufvertrag notariell beglaubigt werden.

Man kann mit der Bank jedoch schon vor dem Erwerb über die mögliche Kredithöhe sprechen und vor Abschluss des eigentlichen Immobilienkredites ein Baukonto einrichten. Mit diesem Geld kann dann der Kaufbetrag bezahlt werden und wird von einem Notar oder Treuhänder einbehalten, bis der Kaufvorgang abgewickelt wurde.

7. Einkommensnachweis & Ausweis des Ehepartners

Oft bekommt man bessere Konditionen, wenn beide Partner als Kreditnehmer eingetragen sind. Dazu muss auch diese Person seine Daten und Einnahmen offenlegen und haftet für die Kreditsumme mit.

8. Haushaltsplan

Erfassen Sie am besten schon vor dem Kreditgespräch für mehrere Monate Ihre Einnahmen und Ausgaben in einem Haushaltsplan und erstellen Sie eine Jahresprognose für sich und Ihren Partner. So sehen Sie und die Bank, wie viel „frei verfügbares“ Einkommen Sie abzüglich aller Kosten haben. Daraus resultiert die leistbare Kreditrate.

Mit unserem Hypothekarkredit-Rechner können Sie selber herausfinden, wie hoch diese in Ihrem Fall ist und wie viel Kredit sich damit ausgeht.

Führen Sie darin auch ein Verzeichnis Ihrer Vermögenswerte (Grundstücke, Aktien, Beteiligungen, etc.) – Diese kann die Bank ev. als Sicherheit hinterlegen lassen.

Lesen Sie auch hier: Baufinanzierung – Wie viel Haus kann ich mir leisten?

9. Angebot der Baufirma / Berechnung des Architekten

Wird ein Haus erst gebaut, sind die Kosten noch nicht so fix wie beim Kauf einer Immobilie. Die Bank benötigt hier deshalb das Angebot der Baufirma bzw. des Bauträgers oder die Berechnungen des Architekten. Oft wird hier noch ein Puffer mit einkalkuliert, um unvorhergesehene Ereignisse abzudecken.

10. Versicherungen

Es gibt verschiedene Versicherungen die vor Zahlungsausfall, Berufsunfähigkeit, Naturereignissen, etc. schützen können und so das Ausfallrisiko für die Bank verringern. Wenn Sie schon Versicherungen haben, teilen Sie dies der Bank mit. Ansonsten schlägt Ihnen der Kreditberater vermutlich auch einige Versicherungen vor.

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