Insolvenzschutz für Wertpapiere in Österreich: Welche Finanzprodukte sind wirklich sicher?

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Warum ist das Wissen über Sondervermögen wichtig?

Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist es für Anleger essenziell zu wissen, welche Finanzprodukte im Falle einer Insolvenz einer Bank oder eines Online-Brokers geschützt sind. Nicht alle Anlagen gehören zum sogenannten Sondervermögen und sind damit vor einem Konkurs sicher. Manche Finanzprodukte hingegen unterliegen einem Emittentenrisiko und können im Insolvenzfall wertlos werden. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Wertpapiere geschützt sind und welche Risiken du beachten solltest.

Was ist Sondervermögen?

Sondervermögen bezeichnet Vermögenswerte, die nicht zur Konkursmasse einer Bank oder eines Brokers gehören. Das bedeutet, dass sie im Insolvenzfall nicht zur Begleichung von Schulden des Unternehmens herangezogen werden. Stattdessen bleiben sie im Besitz des Anlegers und können übertragen oder ausgezahlt werden.

Welche Produkte gehören zum Sondervermögen?

Die folgenden Finanzprodukte gelten als Sondervermögen und sind bei einem Konkurs der Bank oder des Brokers geschützt:

  • Aktien (inkl. Teilaktien, sofern sie als Bruchstücke im Depot verwahrt werden)
  • ETFs & Investmentfonds (UCITS-konforme Fonds)
  • Anleihen (sofern sie direkt gehalten werden und nicht an ein Emittentenrisiko gekoppelt sind)

Diese Wertpapiere bleiben Eigentum des Anlegers und können auch nach einem Konkurs auf ein anderes Depot übertragen werden.

Welche Produkte sind KEIN Sondervermögen?

Einige Finanzprodukte sind nicht als Sondervermögen geschützt, da sie entweder als Schuldverschreibungen oder als Derivate strukturiert sind. Bei diesen Produkten besteht ein Emittentenrisiko, d. h., wenn der Emittent insolvent wird, kann es zu einem Totalverlust kommen.

1. Zertifikate

  • Kein Sondervermögen!
  • Zertifikate sind Schuldverschreibungen des Emittenten (z. B. Banken wie Erste Bank, Raiffeisen oder internationale Emittenten wie BNP Paribas, Société Générale).
  • Falls der Emittent pleitegeht, kann das Zertifikat wertlos werden.
  • Beispiele: Indexzertifikate, Bonuszertifikate, Expresszertifikate, Hebelzertifikate.

2. Optionsscheine

  • Kein Sondervermögen!
  • Optionsscheine sind ebenfalls Schuldverschreibungen des Emittenten.
  • Insolvenz des Emittenten = möglicher Totalverlust.
  • Im Gegensatz zu klassischen Optionen (die an der Börse gehandelt werden) sind Optionsscheine immer an den Emittenten gebunden.

3. Hebelprodukte (CFDs, Knock-Outs, Futures)

  • CFDs (Contracts for Difference): Kein Sondervermögen, da es sich um einen vertraglichen Anspruch gegen den Broker handelt.
  • Knock-Outs, Turbo-Zertifikate: Schuldverschreibungen des Emittenten → kein Sondervermögen!
  • Futures: Gehandelt an einer Terminbörse, erfordern eine Margin-Hinterlegung → Insolvenz des Brokers kann problematisch sein.

4. Teil-Aktien (Fractional Shares)

  • Wenn sie als echte Depotanteile verwahrt werden: Sondervermögen.
  • Wenn sie nur einen Anspruch auf den Kurswert darstellen (CFD-ähnliche Konstruktion): kein Sondervermögen!

Vergleichstabelle: Sondervermögen vs. Emittentenrisiko

Produkt Sondervermögen? Risiko bei Konkurs?
Aktien (inkl. Teilaktien mit Depotanteilen) ✅ Ja ❌ Nein
ETFs, Fonds ✅ Ja ❌ Nein
Anleihen ❌ Nein (Emittentenrisiko) ⚠️ Ja, falls Emittent pleitegeht
Zertifikate ❌ Nein ⚠️ Ja, Emittentenrisiko
Optionsscheine ❌ Nein ⚠️ Ja, Emittentenrisiko
Hebelprodukte (CFDs, Knock-Outs) ❌ Nein ⚠️ Ja, Risiko für Totalverlust
Futures ❌ Nein ⚠️ Ja, Risiko bei Broker-Insolvenz

Was kannst du tun, um dein Risiko zu minimieren?

  • Echte Wertpapiere (Aktien, ETFs, Fonds) bevorzugen, da diese Sondervermögen sind.
  • ⚠️ Bei Zertifikaten und Optionsscheinen auf den Emittenten achten (Rating & Sicherheiten prüfen).
  • CFDs, Knock-Outs und andere gehebelte Produkte nur mit Bedacht nutzen, da sie nicht geschützt sind.
  • 🔑 Depot-Anbieter sorgfältig auswählen und darauf achten, wie Wertpapiere verwahrt werden.

Fazit

Nicht alle Finanzprodukte sind vor einer Insolvenz geschützt. Während Aktien, ETFs und Investmentfonds als Sondervermögen gelten und im Konkursfall nicht betroffen sind, besteht bei Zertifikaten, Optionsscheinen und Hebelprodukten ein Emittentenrisiko, das zu einem Totalverlust führen kann. Anleger sollten sich daher genau informieren, wie ihre Wertpapiere verwahrt werden und auf Produkte mit hohem Insolvenzschutz setzen. Eine kluge Wahl der Finanzprodukte kann helfen, das eigene Vermögen langfristig zu sichern.

📢 Tipp: Informiere dich regelmäßig über die Bonität von Emittenten und die Einlagensicherung deines Brokers, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden! 🔍

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