Wie kann man auf fallende Kurse wetten?

auf fallende Kurse wetten

Wer mit Aktien oder ETFs handelt, der profitiert in der Regel von steigenden Kursen. Steigt der Aktienkurs, so ist auch das eigene Portfolio mehr Geld wert. Seit einigen Jahren ist es jedoch möglich, auch von fallenden Kursen zu profitieren. Doch wie setzt man Wetten auf fallenden Kurse? Dazu eignen sich verschiedene Finanzprodukte wie Short-ETFs, CFDs, Zertifikate oder andere Finanzderivate. Über welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Anlagemöglichkeiten verfügen, weiß der folgende Ratgeber.

Warum auf fallende Kurse setzen?

Grundsätzlich ist bei der Motivation, auf fallende Kurse zu setzen zwischen zwei Szenarien zu unterscheiden:

  1. Absicherung des Depots
    Der Anleger hat bereits vor längerer Zeit ein Wertpapier gekauft, das stark im Kurs gestiegen ist. Diesen hohen Kurs möchte der Depotinhaber jetzt gegen den Kursverlust absichern und eröffnet eine entsprechende Gegenposition.
  2. Spekulation auf sinkende Kurse
    Auf fallende Kurse zu setzen dient jedoch nicht nur dem Risikomanagement. Genauso gut ist es möglich, von vornherein auf Markteinbrüche zu spekulieren.

Beide Varianten sind gleichermaßen sinnvoll, sie dienen nur unterschiedlichen Zwecken. Eröffnet wird dann in beiden Fällen eine sogenannte Short- oder Put-Position. Das Gegenstück hierzu heißt Long- oder Call-Position und profitieren von steigenden Kursen.

Absichern mit ETFs

Anlegern bieten sich verschiedene Möglichkeiten, um auf fallende Kurse zu setzen. Ein adäquates Mittel der Risikoabsicherung stellen Short-ETFs dar, die bei fast jedem Broker erhältlich sind. Genau wie herkömmliche ETFs streuen diese das Kapital sehr breit, meist auf den kompletten Markt. Das Risiko für Verluste – die in diesem Fall bei Kursgewinnen entstehen – ist somit relativ gering. Zudem kann durch eine solch breite Streuung gleich das komplett Depot abgesichert werden.

Short-ETFs sind zudem relativ kostengünstig und weisen eine hohe Liquidität auf. Sie können über einen unbegrenzten Zeitraum gehalten werden, wobei sich die Rendite-Berechnung recht kompliziert gestaltet:

  • Einfach die Entwicklung des Basis-Index mit minus eins zu multiplizieren reicht nicht aus.
  • Der Negativ-Index wird so berechnet, als würde jeden Tag ein Leerverkauf (Short-Verkauf) abgeschlossen werden.
  • Dadurch beträgt der Berechnungsfaktor jeden Tag minus eins.
  • Beispiel: Der Basiswert steigt von 100 auf 110 Punkte, also um 10 Prozent.
  • Entsprechend fällt der Short-ETF von 100 auf 90 Punkte.
  • Am Folgetag fällt der Index wieder auf 100, was aber nur einem Fall von 9,1 Prozent entspricht.
  • Bezogen auf den Short-ETF ergibt sich eine Steigerung von 9,1 Prozent – also auf 98,2 Punkte und eben nicht wieder auf 100 Punkte.

Mit Finanzderivaten auf fallende Kurse wetten

Neben Short-ETFs können Anleger weitere Finanzprodukte nutzen, um auf fallende Kurse zu spekulieren. Folgende Möglichkeiten ergeben sich:

  • Zertifikate
    Die Finanzprodukte sind bei vielen Brokern in tausendfacher Ausführung und für alle möglichen Wertpapiere verfügbar. Die Kosten sind relativ gering, die Laufzeiten liegen in der Regel bei mehreren Monaten oder einem Jahr. Zertifikate können zudem mit einem Hebel ausgestattet werden, was Gewinne und Verluste vervielfacht.
  • Optionsscheine
    Optionen haben eine ähnliche Funktionsweise wie Zertifikate. Sie berechtigen dazu, während der Laufzeit ein bestimmtes Finanzprodukt zu einem heutigen Kurs zu verkaufen oder zu kaufen.
  • CFDs
    CFDs sind Finanzderivate, die sich ausdrücklich nicht zur Risikoabsicherung eignen. Die Finanzprodukte verfügen zwar über keine festgelegte Laufzeit, sind aber nur im kurzfristigen Handel einsetzbar. Zudem ist der Hebel teils enorm hoch, was CFDs recht risikoreich macht.
  • Binäre Optionen
    Bei binären Optionen handelt es sich eigentlich nicht um eine Anlageform, sondern lediglich um Finanzwetten. Anleger setzen darauf, ob ein Kurs innerhalb der nächsten paar Stunden fällt oder steigt.

Zertifikate und Optionsscheine eignen sich sowohl zu spekulativen als auch zu Zwecken des Risikomanagements. Sie können bei fast allen größeren Brokern erworben werden und sind vergleichsweise kostengünstig.  Aufgrund der Vielzahl der verfügbaren Zertifikate und Optionen sollte der eigene Broker möglichst über einen Wertpapierfinder oder andere Suchprogramme verfügen.

CFDs und binäre Optionen sind hingegen nur bei speziellen Brokern zu finden, die sich auf diese beiden Finanzprodukte spezialisiert haben. Bei CFD-Brokern ist in der Regel auch der Forex-Handel möglich, binäre Optionen Broker haben ausschließlich die Finanzwetten im Angebot.

Fazit: Risikomanagement oder Spekulation mit fallenden Kursen

Um auf fallende Kurse zu wetten, haben Anleger verschiedene Möglichkeiten. Zur Absicherung bestehender Positionen, die in den vergangenen Monaten oder Jahren stark an Wert gewonnen haben, eignen sich vor allem Zertifikate, Optionen und Short-ETFs. Für Spekulationen können die Finanzprodukte ebenfalls genutzt werden, wobei hierfür zusätzlich binäre Optionen und CFDs verfügbar sind. Es sollte allerdings stark auf die Hebelwirkung von CFDs geachtet werden, die Gewinne und Verluste vervielfachen können. Erworben werden können die Finanzprodukte immer über eine Bank oder einen Broker. Zu beachten gilt es, dass herkömmliche Broker nur selten CFDs im Angebot haben.

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